Die Medaille im Zweierbob von Beat Hefti hatte das Schweizer Olympia-Team fest budgetiert. Der Appenzeller bewies im gesamten Weltcup-Winter, dass er zu den besten Piloten der Welt gehört. An den Olympischen Spielen konnte Hefti die Bestätigung dafür liefern.
«Viel für den Erfolg geopfert»
«Das ist unbeschreiblich», freute sich der 36-Jährige. «Das Umfeld hat für diesen Erfolg unglaublich viel geopfert. Angefangen bei den Mechanikern bis hin zur Familie. Mir ist ein ganzer Unspunnenstein vom Rücken gefallen, weil nun im wichtigsten Moment alles aufgegangen ist.»
Dabei verlief der Start ins Olympia-Abenteuer nicht nach Heftis Wunsch. Im ersten Run unterlief dem Piloten ein Fehler, «der mir eigentlich nicht passieren sollte.» Zum Glück habe sich der Zeitverlust in Grenzen gehalten, «was uns erlaubt hat, auch dank der guten Starts von Alex noch einmal anzugreifen.»
Ungewollt für Action gesorgt
Der angesprochene Anschieber Alex Baumann hatte grossen Anteil an der Silbermedaille. Er sorgte dafür, dass der Schweizer Schlitten am Start zu den besten Bobs überhaupt gehörte. Im vierten Run schob Baumann derart kräftig an, dass es den Bob kurz aus der Bahn hob. «Da habe ich ungewollt noch für etwas Action gesorgt», lachte der ebenfalls sichtlich erleichterte Baumann.
Dass Hefti im Kampf um Gold gegen den Russen Alexander Subkow letztlich chancenlos blieb, lag auch an dessen Heimvorteil. Unglaubliche 400 Fahrten absolvierte Subkow auf der Bahn in Sotschi. «Ein gewisser Vorteil war das natürlich schon. Es ist wie auf der Strasse. Dort bist du als Autofahrer auch froh, wenn du weisst, wo die Randsteine und wo die Gully-Deckel sind», sagte Hefti lapidar.
Weitere Medaille im Vierer?
Auch deshalb überwog beim Schweizer die Freude über Silber, Ärger über verpasstes Gold war Hefti nicht anzumerken. Und schliesslich bleibt dem Schweizer die Chance auf weiteres Edelmetall. Auch im Viererbob zählt Hefti zu den Mitfavoriten auf einen Podestplatz.