Gross war die Begeisterung bei den Fans von Roger Federer, als der Schweizer am Donnerstagabend Borna Coric in Rom niederrang. Ähnlich gross war wohl die Ernüchterung, als Federer wenige Stunden vor seinem Viertelfinal gegen Stefanos Tsitsipas aufgrund einer Verletzung am rechten Bein Forfait erklären musste.
Die Frage, die sich nun wohl alle stellen: Wie schlimm ist die Verletzung? SRF-Experte Heinz Günthardt versucht einzuordnen.
Grund zur Sorge?
- «Es ist sicher, dass bei Federer etwas im Bein zwickt. Das ist normal, da er schon länger nicht mehr derart lange (fast 4 Stunden über 2 Spiele verteilt, Anm. d. Red.) auf Sand gespielt hat.»
- «Bis zu Roland Garros bleiben noch einige Tage. Ich bin optimistisch, dass er in Paris zu 100 Prozent fit sein wird.»
Wie stehen die Chancen im Hinblick auf die French Open?
- «Federer hat in Rom gezeigt, dass er sein Spiel jederzeit umzustellen weiss. Er kann einerseits ähnlich aggressiv spielen wie auf Hartplatz. Andererseits agierte er oft auch mit viel Topspin. Dieses Gemisch wird er wohl auch in Paris zeigen.»
- «Das Wetter wird eine wichtige Rolle spielen. Er braucht trockene und schnelle Verhältnisse, um regelmässig Serve-and-Volley spielen zu können. Federer hat keinen Druck, das könnte ihn gefährlich machen.»
War es falsch, Rom zu spielen?
- «Im Nachhinein ist das immer schwer einzuschätzen. Zum Zeitpunkt der Zusage von Federer hatte er dank dem Freilos noch genügend Regenerationszeit vor sich.»
- «Der Regentag am Mittwoch hat alles durcheinander gebracht, damit konnte man nicht rechnen. Das war einfach Pech.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 16.05.2019, 17:35 Uhr