Die Art und Weise, wie Federer in Basel triumphierte, machte seinen Siegeszug noch spezieller. Der Baselbieter strauchelte durch die ersten Runden. Er schien verwundbar. Gegen Filip Krajinovic, Jan-Lennard Struff und Gilles Simon brachte er insgesamt 10 Aufschlagspiele nicht durch.
«Es war eine schwierige Woche, ich musste hart kämpfen», erklärte Federer nach dem Titelgewinn und richtete seinen Dank ans Publikum: «Sie haben gemerkt, dass nicht alles aus einem Guss kommt und haben mich unglaublich unterstützt. Deshalb ist der Sieg fast noch ein bisschen mehr wert. Und zuhause zu gewinnen ist immer das Grösste für mich.»
Man darf sich nicht frustrieren lassen.
Neben dem Publikum sei vor allem wichtig gewesen, dass er angesichts der immer wieder auftretenden Schwächen beim Aufschlag nicht zu negativ wurde. «Man darf sich nicht frustrieren lassen, wenn man mal den Service abgibt. Da musste ich meine Einstellung ein bisschen ändern und sagen: ‹Dann hol ich mir das Break einfach zurück›.»
Dennoch waren die vielen kassierten Breaks ein bisschen speziell für Federer: «Normalerweise bin ich ja bekannt für meinen guten Aufschlag. Hier habe ich das Turnier aber eher wegen meiner guten Return-Leistung gewonnen.»
Auch körperlich sei es ihm im Verlauf der Woche immer besser gegangen. «Die Pause am Mittwoch war wichtig. Nachher war alles viel einfacher. Und der Sieg im Viertelfinal gegen Simon hat mir dann den letzten Schliff gegeben.» Den Schliff, um sich am Sonntag gegen einen starken Marius Copil seinen 99. ATP-Titel zu holen.
Am Dienstag nach Paris
Nummer 100 könnte schon nächste Woche folgen. Dann ist Federer für Paris-Bercy gemeldet. Ob er in der französischen Hauptstadt auch antritt, entscheidet er erst am Montag oder Dienstag. «Am Montag mache ich Pause. Am Dienstag reise ich nach Paris. Aber es kommt darauf an, wie ich mich in den nächsten 2 Tagen beim Aufstehen fühle.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 28.10.18, 14:50 Uhr