Nicht weniger als 9 Mal stand eine Schweizerin oder ein Schweizer im Final der French Open. Das ist ein sehr stolzer Wert. Die Bilanz in diesen Endspielen ist mit 7 Niederlagen hingegen dürftig. Martina Hingis verlor zwei Finals (1997, 1999), Roger Federer deren vier (2006-2008, 2011) und Stan Wawrinka einen (2017).
Vielleicht würde die Bilanz besser ausschauen, wenn die Paris-Endspiele immer am 7. Juni ausgetragen worden wären. Denn die beiden einzigen Schweizer Triumphe in Roland Garros datieren von diesem Datum: 2009 schlug Federer Robin Söderling und 2015 triumphierte Wawrinka gegen Novak Djokovic.
Federer besiegt seine Dämonen
Federers Sieg vor 11 Jahren war besonders speziell. Und dies aus diversen Gründen:
- Federer hatte 2006, 2007 und 2008 jeweils den Paris-Final (gegen Rafael Nadal) verloren.
- Er wäre im Achtelfinal um ein Haar gegen Tommy Haas ausgeschieden (Federer wehrte beim Stand von 6:7, 5:7, 3:4 einen Breakball des Deutschen mit einer Zaubervorhand ab).
- Mit diesem Triumph komplettierte Federer (endlich) seinen Karriere-Grand-Slam.
Das Endspiel am 7. Juni 2009 war eine klare Angelegenheit. Robin Söderling, der im Achtelfinal Nadal sensationell die 1. Paris-Niederlage zugefügt hatte, konnte Federer nur im 2. Satz fordern. Doch der «Maestro» spielte ein perfektes Tiebreak (7:1) und triumphierte an jenem regnerischen Tag schliesslich mit 6:1, 7:6, 6:4.
Wawrinka und die Hose
Sechs Jahre später fand der Paris-Final abermals an einem 7. Juni statt. Und Wawrinka vermochte die Gunst der Stunde (respektive des Datums) zu nutzen. Der Coup des Romands blieb ebenfalls in Erinnerung:
- Wawrinka holte sich seinen 2. Grand-Slam-Pokal (nach Melbourne 2014) in eindrücklicher Manier und gab im ganzen Turnier nur 3 Sätze ab.
- Im Viertelfinal liess «Stan the Man» auch Kumpel Federer keine Chance und siegte 6:4, 6:3, 7:6 .
- Wawrinka sorgte während den 2 Wochen auch modisch für neue Massstäbe. Seine karierten Shorts waren in aller Munde.
Der an Nummer 8 gesetzte Wawrinka powerte im Endspiel auch die Weltnummer 1 Novak Djokovic vom Platz. Nach verlorenem Startsatz schlug der Romand dem Serben Winner um Winner um die Ohren. 4:6, 6:4, 6:3, 6:4 hiess am Ende das klare Verdikt.
Geduld bis 2026
Am 7. Juni ereignen sich in Paris also Schweizer Tennis-Sternstunden. Da ist es doppelt schade, dass das diesjährige Turnier wegen der Corona-Krise in den Herbst verschoben worden ist. Das Endspiel der Männer hätte nämlich just an diesem Datum stattgefunden. Das nächste Mal fällt der 7. Juni erst 2026 wieder auf einen Sonntag ...