«Er hat gerade den berühmtesten Hitler-Satz gesagt, den es gibt. Das ist inakzeptabel», regte sich Alexander Zverev zu Beginn des 4. Durchgangs seines Achtelfinals an den US Open gegen Jannik Sinner auf und wies wütend ins Publikum. Ein Zuschauer hatte den Ruf «Deutschland über alles» von sich gegeben. Zverev führte zu diesem Zeitpunkt nach Mitternacht Ortszeit mit 2:1 Sätzen.
Der britische Stuhlschiedsrichter James Keothavong reagierte sofort und versuchte, den fehlbaren Zuschauer im riesigen Arthur-Ashe-Stadion ausfindig zu machen. Beim nächsten Seitenwechsel wurde dann tatsächlich ein Mann von Sicherheitsleuten von den Rängen eskortiert.
Nach dem unschönen Vorfall verlor Zverev (ATP 12) zwar den Satz, nicht aber die Partie. Nach 4:40 Stunden verwertete der Deutsche seinen 1. Matchball zum 6:4, 3:6, 6:2, 4:6, 6:3-Sieg. Gegner im Viertelfinal ist der spanische Titelverteidiger und Weltranglisten-Erste Carlos Alcaraz.
Angeschlagener Sinner kämpft sich zurück
Wawrinka-Bezwinger Sinner (ATP 6) hatte sich vor allem im 3. Satz mit muskulären Problemen am linken Oberschenkel herumgeschlagen und konnte sich zeitweise kaum mehr bewegen. Ein Medical Time-Out verschaffte allerdings Abhilfe. Der Italiener erholte sich und erzwang gegen seinen ebenfalls müder werdenden Kontrahenten den Entscheidungssatz.
Dort erwischte Zverev einen Start nach Mass und sicherte sich das frühe Break zum 2:0. Sinner bot sich zwar umgehend die Chance zum Rebreak. Im umkämpften 3. Game liess er aber eine Möglichkeit zum Servicedurchbruch ungenutzt. In der Folge liess Zverev nichts mehr zu und brachte den Sieg ins Trockene.