Zum Inhalt springen
Ein Breitmaulnashorn grast.
Legende: Begehrte Trophäe: Breitmaulnashörner werden besonders wegen ihrer Hörner gejagt. Von der nördlichen Art gibt es nur noch fünf Exemplare. Imago

Natur & Tiere «Grösstes Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier»

Für den Schutz von Tierarten weltweit war 2014 ein durchwachsenes Jahr. So lautet das Fazit der Umweltstiftung WWF. Während manche Arten wie der Blauwal vor der Küste Chiles nun besser geschützt würden, gebe es für viele andere schlechte Nachrichten.

Grosses Artensterben herrscht laut WWF etwa bei den Nashörnern, Elefanten und Walrössern: Sie hätten Lebensraum verloren, würden von Wilderern bedroht oder litten unter klimatischen Veränderungen.

Die biologische Vielfalt hat nach Einschätzung der Stiftung stark gelitten: Die Zahl an Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Fischen hat sich seit den 1970er-Jahren im Schnitt halbiert. «Der Mensch verursacht gerade das grösste globale Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier», schreibt der WWF in seiner Mitteilung.

Ein Monarch-Falter sitzt auf einer Blüte
Legende: 45 Prozent weniger Monarchfalter innert eines Jahres: Ursache ist wohl die landwirtschaftliche Nutzung von Lebensräumen und Pestizideinsatz in den USA und in Kanada. Imago

Die letzten Schutzgebiete verschwinden

Besonders stark geschrumpft sei etwa der Bestand an Amerikanischen Monarchfaltern. Auch für Menschenaffen wie Bonobos drohten die letzten Schutzgebiete zu verschwinden: In einem Nationalpark im Kongo etwa sei geplant, Erdöl zu fördern.

Die Zahl der Löwen schwinde ebenfalls dramatisch – in Westafrika stünden die Tiere vor dem Aussterben, in Indien gebe es nur noch Restbestände. Auch erlegten Wilderer in Afrika mehr Elefanten, als Jungtiere geboren würden. Von einer Nashorn-Unterart, dem Nördlichen Breitmaulnashorn, gibt es nach WWF-Angaben nur noch fünf Exemplare, nachdem zwei der Tiere in diesem Jahr starben.

Es gibt auch Gewinner

Als Gewinner beim Artenschutz sieht der WWF neben den Blauwalen auch die Berggorillas: Beide Arten profitierten von Schutzgebieten. In den Alpen gebe es durch Auswilderung wieder mehr Bartgeier. Und in Deutschland kehre etwa der Elch von sich aus zurück.

Meistgelesene Artikel