Das Gewinnerbild des Jahres und damit «World Press Photo of the Year» stammt von der palästinensischen Fotografin Samar Abu Elouf. Es zeigt den neunjährigen Jungen Mahmoud Ajjour, der auf der Flucht vor einem israelischen Angriff in Gaza schwer verletzt wurde.
World Press Photo/Samar Abu Elouf/The New York Times
Neben dem Foto des Jahres wurden auch zwei Zweitplatzierte ausgewählt: Das Foto von John Moore mit dem Titel «Night Crossing» zeigt chinesische Migranten, die sich im kalten Regen wärmen, nachdem sie die Grenze zwischen den USA und Mexiko überquert haben. Es ist weltfremd und intim zugleich und zeigt die komplexe Realität der Migration.
World Press Photo/John Moore/Getty Images
Der andere Zweitplatzierte ist Musuk Nolte aus Peru/Mexico. Sein Foto zeigt die Dürre im Amazonas. Ein junger Mann bringt seiner Mutter, die im Dorf Manacapuru lebt, Lebensmittel. Früher war es mit dem Boot erreichbar, wegen der Dürre muss er zwei Kilometer entlang eines trockenen Flussbettes laufen.
World Press Photo/Musuk Nolte/Panos Pictures, Bertha Foundation
8. Mai 2024: Aufgrund der zunehmenden israelischen Angriffe werden die östlichen Stadtteile von Rafah, einer Stadt, die zwischen Ägypten im Westen und Gaza im Osten liegt, evakuiert. Die Themen beim renommierten World Press Photo Award reichen von Konflikten, Migration und Klimawandel bis hin zu Protestbewegungen und Genderfragen.
World Press Photo/Ali Jadallah/Anadolu Agency
Zum Foto nach dem versuchten Attentat auf Donald Trump schreibt die Jury: «Es zeigt die Hauptfigur in einem anderen Licht und bietet eine Parallelerzählung zu dem eher performativen Moment, der die Berichterstattung dominierte.»
World Press Photo Award/Jabin Botsford/The Washington Post
Die schon vorab bekannte Auswahl der möglichen Gewinnerfotos löste Anfang April gar eine Kontroverse aus. Denn erstmals seit Beginn des Angriffskriegs stehen wieder russische Fotografen auf der Gewinner-Liste. Darunter ein Mitarbeiter der staatlichen Agentur TASS, Michail Tereschtschenko.
World Press Photo Award/Mikhail Tereshchenko
Darüber hinaus empörten sich ukrainische Stimmen über eine fragwürdige Bildkombination. Zwei nebeneinandergestellte Fotos sind in der Ukraine und im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg entstanden. Auf dem einen Bild ein Kind, ein unschuldiges Opfer des Krieges ...
World Press Photo Award/Florian Bachmeier
... auf dem anderen ein erwachsener russischer Soldat. Das kann als Relativierung der Aggression Russlands interpretiert werden. Mit der Aussage: «Im Krieg leiden alle, egal ob Angreifer oder Angegriffene».
World Press Photo Award/Nanna Heitmann
Essen, Deutschland, 30.6.2024: Die Alternative für Deutschland (AfD) hält Bundesparteitag. Vor der Halle demonstrierten rund 100'000 Menschen. Viele sehen in den rechtsextremen Ansichten der Partei eine Gefahr für die Demokratie. Das Foto trägt den Titel «Democracy Dies in Darkness».
World Press Photo Award/Rafael Heygster/Der Spiegel
Goma, DRC: Ein Fischer schläft auf seinen Netzen. Während der tragischen Ereignisse des ruandischen Völkermords war die am kongolesischen Ufer des Kiwusees gelegene Stadt Zufluchtsort. Unter der ruhigen Schönheit des Gewässers liegt Unsicherheit. Eine heimische Sardinenart ist durch Überfischung, Klimawandel und Umweltverschmutzung bedroht.
World Press Photo Award/Aubin Mukoni
Lopburi, Thailand: Ein Mann besprüht Langschwanzmakaken mit Alkohol, um sie davon abzuhalten, Waren in der Nähe des Tempels Phra Prang Sam Yot zu stehlen. Die prämierten Fotos werden in einer jährlichen Wanderausstellung an über 60 Orten weltweit gezeigt. Die Ausstellung macht auch in Zürich Halt, vom 9. Mai bis zum 9. Juni im Landesmuseum.
World Press Photo Award/Chalinee Thirasupa/Reuters