Die SBB-Chefin Personenverkehr, Jeannine Pilloud höchstpersönlich, hatte bei der Präsentation noch Hand angelegt und das supermoderne Wägelchen für die Medien gleich selbst durch den Zug geschoben. Ein Wunderding dank Brennstoffzelle, welche Energie liefert und so auch Milch schäumen kann. Doch schon nach wenigen Monaten, im Sommer 2014 wird klar: Die eigens für die SBB entwickelte Minibar hält nicht, was sie verspricht. Der Akku macht zu schnell schlapp.
Kinderkrankheiten hielten sich hartnäckig
Anfangs sprach man bei Elvetino, der Betreiberin der Zugsgastronomie, noch von Kinderkrankheiten. Man verbessere das System ständig, bis es stabil funktioniere. Eine Fachhochschule und verschiedene Firmen tüftelten an dem Wunderwägelchen herum. Zwölf Minibars waren im Testbetrieb und erreichten die gewünschte Stabilität auch nach weiteren Monaten nicht. Noch bevor die SBB ihre Strategieänderung beschloss, welche die Minibars gänzlich abschafft, liess sie das Projekt «Brennstoffzellen-Minibar» sterben.
«Wir geben keine Auskunft über Investitionen»
Das Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 hätte gerne gewusst, wieviel Geld die SBB mit dem gescheiterten Projekt in den Sand setzte. Elvetino-Chef Wolfgang Winter erklärt: «Wir geben keine Auskunft über Investitionen, die wir tätigen. Aber wenn ein Unternehmen nicht immer neue Lösungen sucht, dann bleibt es stehen und verschwindet vom Markt.» Ein Unternehmen müsse immer wieder einmal etwas ausprobieren, damit es seinen Kunden einen neuen Service bieten könne.
So viel ist bekannt: Rein die Produktion der zwölf Brennstoffzellen-Minibars hat rund 240‘000 Franken gekostet. Nicht mit eingerechnet sind die Entwicklungskosten dafür.