Was versteht man unter Barock?
Anders als ein Befragter vermutete, ist Barock keine Stadt – sondern eine Epoche. Diese wird je nach Definition als Epoche der Kunstgeschichte oder der europäischen Geistesgeschichte verstanden und dauerte von etwa 1575 bis 1770.
Was bedeutet Rokoko?
Der Begriff bezeichnet die kunstgeschichtliche Spätphase des Barocks. Anders als im Hochbarock (ca. 1650 bis 1720) wird im Rokoko (ca. 1730 bis 1770) auf Symmetrie als Stilelement verzichtet. Dies findet besonders auch in überladenen Verzierungen an Bauten, Innenräumen und Möbeln seinen Ausdruck.
Das berühmteste Barock-Gebäude der Schweiz?
Eine strittige Frage. Solothurner haben dazu bestimmt eine andere Meinung (die Stadt gilt als «schönste Barockstadt der Schweiz») als die St. Galler mit ihrer Stiftsbibliothek. Und nochmals anders sehen es die Schwyzer: Für sie steht das Kloster Einsiedeln an der Spitze der berühmten Schweizer Barockgebäude.
Das berühmteste Barock-Gebäude Italiens?
Stilprägend in Sachen italienischer Barockbau war die Kirche Il Gesù in Rom – noch berühmter und gewissermassen die Verwirklichung des Barockideals wurde jedoch die Peterskirche, als sie fertig gebaut war.
Wie war der Kleiderstil im Barock?
Bloss einen «Barock-Style» gab es nicht – Mode unterlag schon damals Trends und war von Land zu Land unterschiedlich. Eine Vorreiterrolle in Sachen Mode spielte jedoch Louis XIV: Der gesamte europäische Adel orientierte sich am französischen Hof – inklusive Parfüm, Schminke und Perücke.
Für was ist Vivaldi berühmt?
Der italienische Komponist Antonio Vivaldi ist nebst Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel einer der bekanntesten Vertreter barocker Komponisten. Besonders populär ist sein Werk «Die vier Jahreszeiten» (veröffentlicht 1725).
Mit wem hat Newton als Erstes telefoniert?
Mehr Hintergründe zum Barock
Eine Fangfrage – der britische Forscher Isaac Newton hat mit der Erfindung des Telefons nichts zu tun. Stattdessen erlangte er im Barockzeitalter grosse Bedeutung durch seine Beschreibung des Gravitationsgesetzes, eines der grundlegenden Gesetze der klassischen Physik. Als Erfinder des Telefons gelten übrigens der deutsche Physiker Philipp Reis und der Italiener Antonio Meucci.
Wie viel Prozent hat Rembrandt?
Zugegeben eine absurde Frage. Beim Begriff Rembrandt mag man vielleicht an Weinbrand denken – der Name aber bezeichnet den Maler Rembrandt van Rijn. Er gilt als der bekannteste barocke Künstler der Niederlande.
Was ist eine Putte?
Jedenfalls kein Geflügel. Die Putte (oder auch: der Putto) ist eine Kinderfigur, die – meist wenig bekleidet, meist mit Flügeln versehen, meinst musizierend – als Skulptur in Kirchen oder in der Malerei vorkommt. Im Barock waren solch musizierende Kindsengel besonders populär.
Die zwei bekanntesten Putten allerdings (jene zwei Engelchen, die oft auf Geschenkpapier zu finden sind), stammen von Raffael – einem Maler nicht aus dem Barock, sondern der Hochrenaissance.
Was ist der Unterschied zwischen «carpe diem» und «yolo»?
Der Sinnspruch «carpe diem» hat primär wenig mit Barock zu tun: Er stammt vom römischen Dichter Horaz, der ihn 23 v.Chr. veröffentlichte. Die Bedeutung hingegen – «pflücke den Tag», die Aufforderung, das Leben im Heute zu geniessen – entspricht durchaus dem barocken Lebensgefühl. In eine ähnliche Richtung geht «yolo», abgekürzt für «you only live once», ein Begriff aus der Jugendsprache.
Wie sprach man im Barock?
Grundsätzlich ähnlich wie heute – leichte Abwandlungen in Vokabular und Aussprache einmal ausgenommen.
Wohin fliegen die Kastraten im Winter?
Kastraten fliegen nicht, sie singen – es sind Sänger, die vor der Pubertät der Kastration unterzogen wurden. Im Barock gab es kirchliche Kreise mit Vorlieben für Knabenstimmen in Erwachsenenkörper. Dazu wurden besonders in Italien Knaben aus ärmlichen Verhältnissen rekrutiert, kastriert und danach gesanglich ausgebildet.