USA 2029: Er hat einen miesen Job als Chauffeur und säuft – der über 160 Jahre alte, fast unsterbliche Superheld Logan (Kampfname Wolverine) spürt das Alter. Seine Selbstheilungskraft lässt nach, seine ausfahrbaren Metallkrallen rosten und so schnell wie früher ist er auch nicht mehr.
Eines Tages taucht seine Tochter auf. Von der hat er bisher nichts gewusst, weil das Mädchen heimlich aus seinem Erbgut geklont wurde. Die Kleine ist so tödlich und stark wie Logan es einst war. Aber das Kind hat übermächtige Gegner. Der alte Mann muss noch einmal in den Kampf ziehen.
1. Das pädagogischste Zitat
«Nicht okay», sagt Papa Logan zu seiner Tochter, als sie einen Tankstellen-Besitzer umbringen will, weil er sie auffordert, für gegessene Kartoffel-Chips zu zahlen. Zum Verständnis: Die Tochter ist in einem Labor aufgewachsen, wo sie zur Killerin ausgebildet wurde. Die Aussenwelt ist der Kleinen fremd. Menschenleben bedeuten ihr nichts.
2. Schauspieler und Comicfigur
Hugh Jackman kam 1968 zur Welt, sechs Jahre später hatte der Superheld Logan alias Wolverine seinen ersten Auftritt. 1982 tauchte der Mann mit den Krallen das erste Mal als Zeichentrickfigur im Fernsehen auf. Erst 12 Jahre später konnte man Hugh Jackman im TV sehen. 2000 kamen der Schauspieler und die Comicfigur dann zusammen. Cameos mitgerechnet haben die beiden neun Mal auf der Kinoleinwand zusammengefunden. Jetzt, nach 17 Jahren, trennen sich die Wege der beiden. Wenn Hugh Jackman zu seinem Wort steht, wird er nicht nochmal in die Rolle des Comic-Helden schlüpfen.
3. Fakten, die man wissen sollte
Wie üblich bei Superhelden-Filmen wurde auch die Story von «Logan» aus verschiedenen erfolgreichen Comic-Reihen zusammengebastelt: Die geklonte Tochter des Helden hatte ihr Comic-Debut 2004 in der Reihe «NYX». 2008 erschien «Old Man Logan» mit einem gealterten Wolverine, der in einer düsteren Zukunft lebt. In «Death of Wolverine» verlor der Held 2014 seine Selbstheilungskräfte.
4. Fazit
Erzählt wird vom Niedergang eines Helden – düster, brutal und ohne Schnickschnack. Seiner Tochter und ihren Freunden beizustehen, fällt dem zum Egoisten und Zyniker gewordenen Logan schwer. Weil Hilfsbereitschaft und Solidarität für ihn nur noch Worte ohne Sinn sind. Der alte Kämpfer lebt in einer dekadenten USA, die von Grosskonzernen beherrscht wird. Keiner will in diesem Land leben. Einige Figuren des Films finden Unterkunft in Mexiko, andere wollen nach Kanada. Mutanten wie Logan sind Menschen, die in den USA nicht erwünscht sind. Der Film wurde vor der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten produziert, trotzdem wirkt das Werk wie eine Warnung vor dem, was der Milliardär Amerika bringen könnte, wie ein Kommentar auf dessen Umgang mit Immigranten. Keine Frage, es ist ein mehr als würdiger Abschluss der dreiteiligen Kino-Saga über den Superhelden Wolverine.
Kinostart: 02.03.2017