Der Berner Regisseur und Produzent Mano Khalil darf den diesjährigen Jurypreis «Prix de Soleure» in Empfang nehmen. Er erhält die mit 60 000 Franken dotierte Auszeichnung für seinen Dokumentarfilm «Der Imker».
Solothurner Filmtage
Mano Khalil porträtiert darin einen kurdischen Imker, der in seiner Heimat alles verlor und in der Schweiz dank seiner Bienen ins Leben zurückfindet. Damit wird eine Tradition fortgesetzt: Der «Prix de Soleure» ging bisher noch jedes Jahr an einen Dokumentarfilm.
Ein unerschütterlicher Glaube an den Menschen
«Der Imker» überzeugte die Jury, die sich aus Stéphanie Chuat, Dick Marty und Michèle Roten zusammensetzte, durch «eine enorme Positivität, durch einen alles durchdringenden Optimismus und den unerschütterlichen Glauben in den Menschen – was umso bemerkenswerter ist, als dass es sich beim Schicksal des Protagonisten um eines handelt, in dem die Opfer- und Täterrollen durchaus deutlich auszumachen sind. Der liebevolle Blick auf den Menschen ist hier Thema, aber gleichzeitig auch erzählerische Haltung.»
Sendungen zu Markus Imhoofs «More Than Honey»
Wenig überraschend sprach das Publikum am Donnerstag den mit 20'000 Franken dotierten «Prix du Public» dem Kassenschlager «More Than Honey» zu, dem erfolgreichsten Schweizer Dokfilm aller Zeiten. Markus Imhoofs Film setzt damit seinen Siegeszug beim Schweizer Publikum auch an den Solothurner Filmtagen fort. Beide Filme wurden von der SRG koproduziert.
Steigende Besucherzahlen
Erwartet worden war bereits im Vorfeld ein neuer Besucherrekord, der sich auch einstellte. Rund 60'000 Eintritte zählten die Filmtage 2013, ein Plus von etwa fünf Prozent.
Gemäss der Filmtage-Direktorin konnte dieser Zuwachs dank einer zusätzlichen Spielstätte gut bewältigt werden: «Dieses Jahr kam kein einziges Beschwerde-Mail.» 2012 habe sie «im Viertelstundentakt» Beschwerdeschreiben erhalten.
Nebst den zahlreichen Podiumsdiskussionen sorgte der Fokus zum «Radikalen Kino heute» für viel Gesprächsstoff. Die daran beteiligten Regisseure Ulrich Seidl und Carlos Reygadas brachten internationales Flair in die Aarestadt, genauso wie die mit dem «Prix d’honneur» ausgezeichnete Leiterin des European Film Markts und Berner Kinobetreiberin Beki Probst.