Als Kind wurde Sonita in den Iran gebracht, um sie vor den Taliban in Afghanistan zu schützen. Im Iran ist sie aber auf sich selbst gestellt, eine Sans-Papiers. Dennoch kann sie sich über Wasser halten. Kraft gibt ihr das Rappen.
Sonita hat sich den Sprechgesang selbst beigebracht. Doch selbst im relativ aufgeklärten Iran dürfen Mädchen nicht öffentlich singen, geschweige denn rappen. Also rappt Sonita nur im engen Kreis ihrer Vertrauten.
Leid teilen per Youtube
Die Tradition in Sonitas Familie will es, dass die Mädchen zwecks einer Heirat verkauft werden. Das gilt auch für Sonita. Doch das Mädchen schafft es, sich zu widersetzen.
Zu ihrem Song «Brides for sale» produziert sie ein Video und postet dieses auf Youtube. Sie will ihr Leid nicht für sich behalten, sondern mit Menschen in anderen Ländern teilen. Sonita wird erhört – in den USA. Ein Internat in Utah ist bereit, der jungen Frau zu helfen.
Filmemacherin kauft Sonita frei
Sonita kommt in Kontakt mit der Filmemacherin Rokhsareh Ghaem Maghami. «Zuerst traute ich ihr nicht, doch dann wurden wir Freundinnen», sagt sie. Sonita beginnt sich zu öffnen – und rappt auch vor Ghaem Maghami.
Die Freundschaft mit Sonita bringt die Filmemacherin während der Dreharbeiten in einen professionellen Konflikt. Denn Sonitas Zwangsheirat erscheint mit einem Mal unvermeidbar.
Die Filmemacherin will ihr helfen und sie freikaufen. Die Mittel dafür hätte sie, aber sie würde damit in den Plot des Films eingreifen. Eine Entscheidung, die für alle Beteiligten schwierig ist und dem Film «Sonita» eine zusätzliche, emotionale Ebene gibt.
Der Familie vergeben
Jetzt, da Sonita in Amerika lebt und Chancen auf Erfolg hat, gehört ihre Familie plötzlich zu ihren Fans und unterstützt ihr Vorhaben.
Die Familie selbst hat den Dokumentarfilm über ihre Tochter noch nicht gesehen und wahrscheinlich ist ihr noch nicht bewusst, wie schlecht sie im Film wegkommt.
Doch Sonita vergibt ihrer Familie, obwohl sie diese als Kindsbraut verkaufen wollte. Und sie hofft, dass dieser Film Menschen wie ihrer Familie helfen wird. Familien, die ihre Töchter lieben, aber ihre Tradition nicht loslassen können und keine Alternativen sehen. Und die nicht wissen, dass Mädchen ebenfalls stark sind.