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Im Kino: «Guardians of the Galaxy Vol. 2»
Aus Keine 3 Minuten – Die Filmkritik für Eilige vom 28.04.2017.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 7 Sekunden.

Im Kino Wenn der Vater doch nicht David Hasselhoff ist

Ein Film ohne Ecken und Kanten: «Guardians of the Galaxy Vol. 2» ist mehr massentaugliches Familiendrama als derbes Space-Spektakel.

Das Comic-Haus Marvel wagte es mit dem ersten Teil von «Guardians of the Galaxy», unbekannte und schräge Comicfiguren auf die Leinwand zu bringen. Das Unkonventionelle zog, der Film wurde zum Überraschungshit des Kinosommers 2014.

Auch im zweiten Teil sind die Guardians of the Galaxy ein bunter Trupp von Gaunern, Kopfgeldjägern und einer Auftragskillerin. Einst waren sie Feinde. Jetzt sind sie dicke Freunde. Einst retteten sie das Universum. Jetzt sind sie auf der Flucht, weil der cholerische Waschbär Rocket den Auftraggeber bestohlen hat.

Angeführt wird der Haufen von Peter (Chris Pratt), einem Erdling. Peter, der ohne Vater aufwuchs und leidenschaftlich 80er-Jahre-Musik hört, schämte sich dafür keinen Vater zu haben. Deshalb erzählte er als Kind allen, dass David Hasselhoff sein Daddy wäre.

Eines Tages werden die Guardians von einem Unbekannten gerettet. Der bärtige Mann, der sich Ego (Kurt Russell) nennt, behauptet Peters echter Vater zu sein.

  • 1. Das beste Zitat

    Kurt Russell
    Legende: Kurt Russell spielt Ego. Statt Hasselhoff Kurt Russell als Vater zu haben - da kann man nicht meckern. Walt Disney

    «Vielleicht ist er ja dein Hasselhoff», sagt die grünhäutige Kampfamazone Gamora zu Peter, als dieser noch nicht glauben kann, dass Ego sein Vater sein soll.

  • 2. Der Schauspieler

    Wrestling-Star Dave Bautista
    Legende: Wrestling-Star Dave Bautista vor seiner Hollywood-Karriere. Getty Images

    Der dumme, aber liebenswerte Muskelmann Drax wird von Dave Bautista gespielt. Vor «Guardians of the Galaxy» kannte man ihn hauptsächlich als Wrestler. Aber die Filmdatenbank «IMDb» weiss, dass Dave Bautista bereits vor seinem Debüt als Drax, über 30 Rollen gespielt hat. Ist er ein erfahrener Schauspieler, den man vorher kaum wahrgenommen hat? Nicht ganz. Denn als Wrestler kämpft man in den Sport-Shows nicht wirklich – man tut nur so. Sein Talent, den kämpfenden Muskelmann zu spielen, zahlte sich aus. Seit «Guardians of the Galaxy» häufen sich seine Rollen, die auch für Nicht-Wrestling-Fans ein Begriff sind. Wie zum Beispiel als Kraftmeier im James-Bond -Film «Spectre».

  • 3. Fakten, die man wissen sollte

    David Hasselhoff an der Berliner Mauer
    Legende: David Hasselhoff zurück an der Berliner Mauer. Keystone

    David Hasselhoff rappt im Soundtrack, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen von «Guardians of the Galaxy Vol. 2». Für alle denen David Hasselhoff kein Begriff ist: «The Hoff» ist kein fiktives Idol des Filmhelden, sondern ein US-amerikanischer Schauspieler und Sänger. Die Blütezeit seiner Karriere hatte er in den 1980er- und 1990er-Jahren durch die TV-Serien «Knight Rider» und «Baywatch». In den USA macht man sich bis heute darüber lustig, dass der Schauspieler ohne Gesangstalent gerade im deutschsprachigen Raum lange in den Musik-Charts vertreten war. Das lag nicht am schlechten Musikgeschmack der Deutschen, wie viele Amerikaner meinen, sondern hatte historische Gründe. Hasselhoff war mit dem richtigen Lied, zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Silvester 1989 sang er kurz nach der Wende an der Berliner Mauer, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen den Song «Looking for Freedom» – vor Tausenden von Menschen. Das Lied wurde nicht nur zum Hit, sondern so etwas wie die Hymne der Wiedervereinigung. In den USA kursiert sogar das Gerücht, David Hasselhoff habe den kalten Krieg beendet.

  • 4. Das Urteil

    Schauspieler Chris Pratt und Dave Bautista
    Legende: Peter (Chris Pratt) und Drax (Dave Bautista) Walt Disney

    Über 770 Millionen US-Dollar spielte der erste Teil von «Guardians of the Galaxy» weltweit ein. Mit den gleichen Schauspielern und dem gleichen Konzept wollen Marvel und Disney an den Erfolg anknüpfen. Die Witze und der selbstironische Ton des Vorgängers bewähren sich auch in der Fortsetzung. Neue Figuren wie das Baby-Baummännchen Groot sorgen für einige süsse und lustige Momente. Doch sobald die Vater-Sohn-Geschichte einsetzt, entwickelt sich das Spass-Spektakel zum emotionalen und kitschigen Drama. Die derbe Antihelden-Nummer von einst verkommt zum massentauglichen Familienfilm. Auch die letzten Ecken und Kanten werden spätestens mit dem schmalzigen Schlusssong «Father and Son» von Cat Stevens glattgebügelt.

Kinostart: 27.04.2017

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