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Bild 1 von 12. Die Boeing 747 ist wahrscheinlich das berühmteste Modell des Flugzeugherstellers. Sie fällt schon nur durch ihr charakteristisches Aussehen auf. Markant ist der «Buckel», in dem sich über dem Hauptfluggastdeck unter anderem das Cockpit befindet. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 12. Am 9. Februar 1969 erhob sich zum ersten Mal eine Boeing 747 in die Lüfte, einen Monat vor dem Jungfernflug der Concorde. Die 747 war damals das weltgrösste Passagierflugzeug. Foto: Erstklasspassagiere werden in einer BOAC Boeing 747 verpflegt (aus BOAC entstand 1974 die British Airways). Bildquelle: Getty Images.
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Bild 3 von 12. Auch eine 747: die Air Force One. Es ist das Rufzeichen des Flugzeuges der US Air Force, in dem sich der Präsident der Vereinigten Staaten befindet. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 12. Aus dieser Perspektive sieht also US-Päsident Obama «seine Boeing»: Der Schatten der Air Force One im Anflug auf den Atlantic City International Airport. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 12. Doch die 747 transportiert nicht nur Präsidenten oder andere Passagiere: Flugzeuge vom Typ Boeing 747-100 wurden zum Transport der Space Shuttles der amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA eingesetzt. 2011 wurde das Space Shuttle-Programm eingestellt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 12. Ein Nachfolger der 747: die Boeing 787, auch Dreamliner genannt. Sie hat für 200 bis 300 Passagiere Platz. Sie ist das erste Grossraumflugzeug mit einem Rumpf, der zum grössten Teil aus Kunststoff besteht. Bildquelle: Getty Images.
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Bild 7 von 12. Grösser als die 787 ist die Boeing 777 oder Triple Seven (Erstflug 1994). Sie ist das grösste zweistrahlige Verkehrsflugzeug der Welt und auch für Interkontinentalstrecken geeignet und kann, je nach Modell, bis zu 451 Passagiere befördern. Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 12. Ein Blick in die Luftfahrtsgeschichte: Die Boeing 707 revolutionierte 1957 die zivile Luftfahrt. Es war neben der De Havilland Comet das erste mit Strahltriebwerken ausgestattete Langstrecken-Passagierflugzeug. Heute fliegt keine Maschine mehr im zivilen Passagier-Liniendienst. Bildquelle: Peter Duijnmayer.
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Bild 9 von 12. Doch Boeing baute nicht nur Raumfahrt- und Passagierflugzeuge: Enola Gay ist der Name des B-29-Bombers der United States Army Air Forces, der die erste Atombombe am 6. August 1945 auf die japanische Stadt Hiroshima abwarf. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 12. Die Boeing B-17 Flying Fortress ist der bekannteste Bomber der US-Luftstreitkräfte im Zweiten Weltkrieg. Sie war dafür berühmt, trotz schwerer Schäden noch flugfähig zu sein. Insgesamt wurden 12.731 Maschinen hergestellt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 12. März 1954, Seattle: Eine B-52 Stratofortress rollt aus der Boeing-Fabrik «Werk 2». Es ist ein schwerer, achtstrahliger Langstreckenbomber der US-Luftwaffe. Boeing entwickelte die B-52 Ende der 1940er-Jahre als Nuklearwaffenträger. Der Buchstabe «B» in der Bezeichnung steht jeweils für Bomber. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 12. Seit 1997 ist der Hersteller der F/A-18 Hornet Teil von Boeing. Die erste Hornet flog schon 1978. Bildquelle: Reuters.
Als William E. Boeing, der deutschstämmige Sohn eines Holzhändlers, am 15. Juli 1916 seine Firma «Pacific Aero Products» in der Nähe von Seattle gründete, war das die Geburtsstunde des modernen Luftverkehrs.
Über Jahrzehnte hinweg wuchs aus seiner Flugzeugbastelbude ein gigantisches Unternehmen mit heute 160‘000 Mitarbeitern. Es wurde zum Inbegriff des cleveren, industriellen Flugzeugbaus.
Unter Bergen von Papier
Neben unzähligen Ingenieuren und Designern, arbeitete auch ein prominenter Autor bei Boeing: Thomas Pynchon. Der exzentrische Romancier, der nie in der Öffentlichkeit auftritt, war Anfang der 1960er-Jahre als technischer Redaktor bei Boeing beschäftigt.
Zwischen 1960 und 1962 redigierte er dort Flughandbücher und schrieb für Boeings Hauszeitungen Artikel über Atom-und Flugabwehrraketen. Diejenigen, die mit ihm zusammenarbeiteten, beschrieben ihn – wenig verwunderlich – als introvertiert und einzelgängerisch.
Vergraben unter technischen Zeichnungen und Bergen von Papier, wie ein kafkaesker Büromensch, grübelte er an seinen Artikeln und Handbüchern. Er galt als literarisch enorm belesen und technisch beschlagen.
Pynchon-Biographen fahnden auch heute noch in den Boeing-Archiven nach dem Werksphantom Pynchon und kommen zu den unterschiedlichsten Resultaten. Manche Rechercheure behaupten sogar, Pynchon hätte nie bei Boeing gearbeitet
Als Flugzeuge sexy waren
Die 1960er-Jahre von Boeing waren ein quirliges «Jet-Zeitalter». Düsenflugzeuge waren «in» – und sexy. Pynchon schrieb nach den Boeing-Jahren seinen funkensprühenden Raketenroman «Die Enden der Parabel», während an den Reissbrettern die Zukunft des Fliegens gigantische Formen annahm.
1966 leisteten im kleinen Städtchen Everett Bagger und Planierraupen ganze Arbeit. Sie machten Platz für die grösste Montagehalle der Welt für das grösste Zivilflugzeug des 20. Jahrhunderts: die Boeing 747.
Nordwestlich von Seattle sollte ein Gigant in Serie gehen, mit dem Boeing Luftfahrtgeschichte schrieb. Dieser Jumbo Jet getaufte Riese mit über 350 Tonnen Abfluggewicht wurde konstruiert, um dem internationalen Massentourismus Flügel zu verleihen.
Mythos fliegt weiter
Um ein Haar hat diese Idee den mächtigen Luftfahrtkonzern in eine Existenzkrise gestürzt. Ende der 1960er-Jahre brachte die weltweite Rezession und die Ölkrise die Produktion von Verkehrsflugzeugen beinahe zum Erliegen. Boeings Jumbos wollte keiner mehr haben, zehntausende Boeing-Mitarbeiter sassen auf der Strasse.
Doch wie durch ein Wunder erfand sich der Flugzeugbauer Boeing neu, als international vernetzter Technologie-Anbieter mit 18‘000 Patenten.
Zu guter Letzt wurde aus dem Jumbo, der Maschine mit dem markanten Buckel, doch noch ein Verkaufsschlager, der allerdings in absehbarer Zukunft in Rente gehen wird – mit einem Paukenschlag:
Im Februar haben Boeing-Ingenieure damit begonnen, eine neue Air Force One, die fliegende Kommandozentrale des US-Präsidenten, zu bauen. Sie basiert auf einem Jumbo Jet und wird das teuerste Flugzeug aller Zeiten sein: Es kostet 1,65 Milliarden Dollar. Ab 2024 wird es den amtierenden US-Präsidenten – oder Präsidentin – um die Welt fliegen. Der Jumbo selbst wird dann allerdings schon Geschichte sein.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur Aktuell, 15. Juli 2016, 17:20 Uhr.