Wasser ist das Element des Lebens. Ohne Wasser kein Ich und kein Du; ohne Wasser gäb‘s Ihren Kanarienvogel nicht und auch nicht Ihr Rosenbeet; jegliches Sein auf diesem Planeten dürstet's nach Wasser – und das ist kein Zufall.
Lebenselixier Wasser
Wasser verfügt über eine einzigartige Vielfalt an Qualitäten: Wasser hat die herausragende Eigenschaft, sehr viele Substanzen so aufzulösen, dass sie den Zellen als kostbare Nährstoffe, Mineralien und Chemikalien bei biologischen Prozessen dienen, den Stoffwechsel und damit unseren Körper antreiben.
Im Wasser ist das Leben entstanden und während der ersten 2.7 Milliarden Jahre auch ausschliesslich dort gediehen. Nur allmählich wagten sich die ersten Tiere an Land, zuerst temporär, vor 300 Millionen Jahren dann einige von ihnen für immer.
Das Meer in unseren Körpern
Sie sagten sich äusserlich los vom Wasser – innerlich jedoch trugen sie alle ihren eigenen Ozean mit sich – aufgeteilt in unzählige Teilozeane: in den Zellen, zwischen den Zellen, in Blutgefässen, Organen und Geweben.
Noch immer sind wir mehr als zur Hälfte angefüllt mit Körperwasser, leicht salzig wie das Meer, aus dem einst das Leben kam.
Im Unterschied zu den fernen marinen Vorfahren sind wir bzw. unsere inneren Meere jedoch ständig von Austrocknung und Versalzung bedroht. Daher braucht er immer genug Flüssigkeitszufuhr.
Wir verlieren viel Wasser
Unser Körper hat’s überhaupt nicht gern, wenn seine Wasserbilanz aus der Balance kommt. Zwischen der Wasseraufnahme, der Bildung von Wasser durch Verbrennungsprozesse im Körper und der Wasserausscheidung sollte daher ein Gleichgewicht bestehen.
Das Wasser kommt uns auf vielerlei Wegen abhanden. Am meisten Wasser verlieren wir beim Pinkeln. Etwa eineinhalb Liter Wasser verlässt uns täglich in Form von Urin. Wir verlieren aber auch Wasser über den Kot, und natürlich durch Schweiss und feuchte Atemluft.
Wie viel müssen wir nun trinken?
Nächtliches Schwitzen und Atmen sind denn auch der wichtigste Grund, weshalb wir allmorgendlich leichter in den neuen Tag starten – mehr als ein halbes Kilogramm unseres Körpergewichts kommt uns im Schlaf abhanden.
Und wie viel müssen wir nun eigentlich trinken? Diese Frage ist heute fast schon Kult. Normalerweise reichen etwa 1,5 Liter. Bei über drei Litern diagnostizieren Mediziner eine Störung, nämlich Polydipsie.
Wenn wir stark schwitzen, bestimmte Medikamente nehmen, nierenkrank sind, starke Verbrennungen haben oder Diabetes, müssen wir deutlich mehr trinken.
Kurzzeitig kommen wir mit wenig aus
Der Mensch kann die empfohlenen Trinkmengen aber kurzzeitig auch massiv unterschreiten, ohne Schaden zu nehmen.
Ein gesunder junger Erwachsener muss lediglich zwei Deziliter Wasser pro Tag trinken, damit die Niere ihren Job machen und die anfallenden Abfallstoffe ausschwemmen kann.
Unser Abstieg von der Banane zur Zwiebel
Wasserstoff und Sauerstoff sind die häufigsten Elemente in unserem Körper, und Wasser – also die Verbindung von zwei Wasserstoff-Atomen mit einem Sauerstoff-Atom – das häufigste Molekül.
Kein Wunder sind wir so nass. Ein neugeborenes Baby ist praktisch bis unter die Nase mit Wasser gefüllt. Es besteht zu 75 Prozent aus Wasser – und ist damit so feucht wie eine Banane oder eine Kartoffel.
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Schon ein Jahr später sind’s 10 Prozent weniger. Ein einziges Lebensjahr reicht also, um ein frisches Menschenwesen aufs Feuchtigkeitsniveau einer Hagebutte zu drücken. Denn Altern bedeutet Austrocknen.
Männer sind nasser als Frauen
Jahr für Jahr werden wir saftloser. Erwachsene Männer haben einen Wassergehalt von etwa 60 Prozent. Erwachsene Frauen etwas weniger – nämlich 50 Prozent.
Und ältere Menschen sind nur noch zur Hälfte Wasser – und damit so trocken wie eine Winterzwiebel.
Warum Männer nasser sind als Frauen? Das liegt an der unterschiedlichen Zusammensetzung. Männer haben mehr saftige Muskelzellen, Frauen dagegen mehr von den trockeneren Fettzellen.
Austrocknung ist unser Schicksal
Das Verhältnis von Muskel- und Fettzellen ist auch der Hauptgrund, weshalb wir beim Altern austrocknen: Denn im Alter nimmt die Muskelmasse ab und das wasserarme Fettgewebe zu. Daher sind Frauen und übergewichtige Menschen spröder als ranke Männer – zumindest wassertechnisch gesehen.