Wie hole ich das Gotthard-Massiv nach Prag? Dieser nicht alltäglichen Herausforderung musste sich Visual-Effect-Spezialist Juri Stanossek stellen.
Die fehlenden Schweizer Alpen
Die Problemstellung beim TV-Highlight «Gotthard» war für ihn folgende: Der Nachbau der einst grössten Baustelle Europas war in der Nähe von Prag errichtet worden. Der Tunneleingang, 18 Gebäude, dazu Strassen, Brücken und eine Eisenbahnlinie – ein riesiges Filmset.
Was es nicht gab: Die Schweizer Alpen. Aber da wurde der Gotthard-Tunnel nun mal gebaut. Deshalb mussten die Berge von Stanossek am Computer hinzugefügt werden.
Bildbearbeitung auf Hollywood-Niveau
Die besondere Schwierigkeit wäre es gewesen, sagt Juri Stanossek, dass das Gotthard-Massiv in der Schweiz sehr bekannt wäre. Deshalb müsse es täuschend echt aussehen.
Er und ein Team von acht Leuten bearbeiteten die Filmaufnahmen über ein halbes Jahr. Sie arbeiten für Macke-Vision in Stuttgart. Die Firma besitzt Erfahrungen mit digitaler Bildbearbeitung auf Hollywood-Niveau: Sie hat schon bei Serien wie «Game of Thrones» oder Film-Reihen wie «The Hobbit» mitgewirkt.
Ein authentisches Bild
Für «Gotthard» musste Stanosseks Team insgesamt 200 Szenen nachbearbeiten. Dabei ging es nicht nur um das Gotthard-Massiv.
Lokomotiven und Pferdedroschken, Menschaufläufe und rauchende Schornsteine entstanden am Computer, mit dem Ziel, dass der Zuschauer ein authentisches Bild der Gotthard-Baustelle gezeigt bekommt.
Fazit: Wenn man sich den Zweiteiler anschaut, kann man nur sagen: Der digitale Transport des Gotthard-Massivs nach Prag hat hervorragend geklappt.
Sendung: SRF 1, 10vor10, 25.10.2016, 21.50 Uhr