Das Wichtigste in Kürze:
- Zum ersten Mal findet die documenta an zwei Orten statt: in Athen und Kassel.
- Die documenta breitet sich in Athen 100 Tage lang über die ganze Stadt aus und kommt danach in ähnlicher Form in die Heimatstadt der documenta, nach Kassel.
- Bei der documenta geht um einen weit gefassten Kunstbegriff: neben bildender Kunst gibt es Musik, Tanz, Performance.
Schauplätze in ganz Athen
Die documenta breitet sich in Athen 100 Tage lang über die ganze Stadt aus. Fast 50 Orte listen die Organisatoren auf.
Als Hauptschauplätze werden vier öffentliche Gebäude genannt: das Museum für zeitgenössische Kunst, das historische Benaki-Museum, das Konservatorium und die Kunsthochschule.
Dazu kommen zahlreiche weitere Museen, aber auch Konzerthäuser, Theater, Kinos, Bibliotheken, Archive und Galerien. Die documenta ist auch zu Gast auf Strassen und Plätzen, in Parks, Clubs, einer Einkaufspassage, Wohnhäusern und sogar auf dem zentralen Friedhof.
Auch Pflanzen, Tiere und das Meer machen mit
Was die Besucher in Athen erwartet, zeugt von einem weit gefassten Kunstbegriff. Bilder an Wänden scheinen eher die Ausnahme. Angekündigt sind zum Beispiel Bilder, die im Krater eines Vulkans gemalt wurden – inklusive Schmutz, Erde und Wasser – und umgestaltete Landkarten.
Die documenta 2017 präsentiert neben der bildenden Kunst auch Tanz, Musik, Filme und Debatten – dazu Performances und Aktionen aller Art. Sogar Pflanzen, Tiere und das Meer spielen in Athen eine Rolle.
Performance bleibt ein Kerngebiet
Ein weiteres Beispiel: Es soll eine «Bewegungspartitur» zwischen Tänzern und den antiken Statuen entstehen. In einem antiken Tempel sollen Köperbewegungen einen Kommentar zur Architektur abgeben.
Viele Aktionen sind zeitlich nicht begrenzt, entstehen spontan oder beziehen die Besucher mit ein.
Keine Stars und eine Schweizerin
Etwa 150 Künstler hat der künstlerische Leiter Adam Szymczyk eingeladen, für Athen und Kassel neue Werke zu schaffen.
Die Liste der Teilnehmer wurde wie immer geheim gehalten, nach und nach dringen mehr und mehr Namen durch.
Die Stars der Kunstwelt sucht man vergebens – die documenta hat den Anspruch, Neues zu entdecken. Viele Künstler stammen aus Ländern, die nicht im Fokus der Kunstwelt stehen.
Aus der Schweiz sind unter anderem dabei: die Schweizer Performerin und Choreografin Alexandra Bachzetsis und die Schweizer Künstlerin Miriam Cahn.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kontext, 7.4.2017, 7:20 Uhr