Einst war sie schrille Punkprinzessin, die mit ihren Partys, Frisuren und Interviews für Gesprächsstoff sorgte. Heute ist sie eine gewiefte Unternehmerin, die dem 500-Zimmer-Schloss Sankt Emmeram in Regensburg erfolgreich vorsteht. Gloria von Thurn und Taxis ist heute aber nicht weniger aussergewöhnlich.
Sie empfängt Wolfgang Beltracchi im Ballsaal ihres Schlosses. Dort sitzt sie dem Kunstfälscher Modell. Zwei Stunden gewährt sie Beltracchi für die Vorstudie. Er will ihr Porträt im Stile Lucas Cranachs des Älteren schaffen.
Brillen und Bilder
Zwischen ihr und Wolfgang Beltracchi entspinnt sich eine vergnügliche Unterhaltung – über ihren Auftritt in den Medien, über Brillen und über die Bilder, die die Fürstin selbst malt. Man sage, dass sie dabei «die Seele des Menschen ganz genau treffe».
Aber auch Beltracchi sorgt für Gesprächsstoff. Gloria von Thurn und Taxis möchte ihm «Löcher in den Bauch fragen». Mit seinen Werken hat er die Kunstwelt hinters Licht geführt – 35 Jahre lang. «Ich bin überzeugt, dass auch ich Fälschungen habe. Aber ich weiss eben nicht wo und was. Und ich habe auch kein Interesse, das herauszufinden», sagt die Fürstin.
Tags vor der Leinwand, nachts in Haft
2010 flog auf, dass Beltracchi Gutachter, Galeristen und Museumsdirektoren hinters Licht geführt hatte. Hundert namhafte Maler will er gefälscht haben. Jetzt muss er die Nächte in Haft verbringen. Tagsüber kann er aber seiner Leidenschaft auch ausserhalb des Gefängnisses nachgehen.
In der Reihe «Der Meisterfälscher» nutzt Beltracchi sein Talent als Kunstfälscher, um Porträts prominenter Menschen im Stil verschiedener Epochen und Künstler zu malen. Die Reihe zeigt, wie die Bilder entstehen und nutzt die Mal-Sitzungen für anregende Gespräche mit den Porträtierten.
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