Kunst - Schweizer Architekten bauen in der Bauhaus-Siedlung von Tel Aviv
Erfolg für Schweizer Architekten: Holzer Kobler Architekturen gewinnt einen Wettbewerb und gestaltet in Tel Aviv ein Zentrum in der Bauhaus-Siedlung «weisse Stadt». Auffälligstes Element: eine grosse Spiegelkugel auf dem Dach. Das Zentrum soll 2019 eröffnet werden.
In Tel Aviv findet sich die weltweit grösste Siedlung mit Gebäuden im Bauhaus-Stil. Dieses Viertel, das «weisse Stadt» genannt wird, ist etwa zur Hälfte denkmalgeschützt und umfasst mehr als 4000 Häuser. Ein neues Denkmalschutz-Zentrum soll nun helfen, dieses Erbe zu bewahren.
Den Ideenwettbewerb hat das Schweizer Büro Holzer Kobler Architekturen mit der Niederlassung in Berlin gewonnen. Es setzte sich damit gegen vier Mitbewerber durch. Architekt Philip Norman Peterson spricht von einem «Herzensprojekt»: «Dass wir dieses Projekt an einem Ort von solcher Symbolkraft realisieren dürfen, ist ein Privileg.»
Mit grosser Kugel auf dem Dach
Das Konzept sieht unter anderem eine grosse Spiegelkugel auf dem Dach des Gebäudes vor, welche die weisse Stadt spiegelt und gleichzeitig Schatten spendet. Bevor das Zentrum eröffnet werden kann, muss das denkmalgeschütze Gebäude, das als Max-Liebling-Haus bekannt ist, saniert werden. 2019 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Mit Geld aus Deutschland
Deutschland unterstützt das Projekt mit 2,8 Millionen Euro. «Die weisse Stadt ist ein wichtiger Teil unserer gemeinsamen historischen und baukulturellen Vergangenheit», sagte Bundesbauministerin Barbara Hendricks. «Deswegen unterstützen wir die Stadt Tel Aviv beim Erhalt dieses bedeutsamen architektonischen Erbes.»
Historische Bedeutung
Aus Nazideutschland geflohene jüdische Architekten brachten den von Walter Gropius entwickelten Baustil in die Mittelmeerstadt. Viele Gebäude sind sanierungsbedürftig. Seit 2003 gehört die Bauhaus-Sammlung in der Stadt zum Unesco-Weltkulturerbe.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kulturnachrichten, 6.9.2016, 7.00 Uhr
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