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Literatur Eine Katze erklärt das All

Was ist der Urknall? Wie entsteht eine Supernova? Könnte es doch Ausserirdische geben? Ein Physiker und ein Illustrator erklären den Kosmos im Sachbuch «Professor Astrokatz – Universum ohne Grenzen» – schwerelos, als wäre die komplexe Materie ein Kinderspiel.

«Die Mondoberfläche ist in etwa so gross wie Afrika», sagt Professor Astrokatz, ein Stubentiger im Raumanzug. Und: «Es dauert ungefähr zwölf Erdenjahre, bis Jupiter einmal um die Sonne gekreist ist». Ganz schön schlau ist Professor Astrokatz. Ebenso schlau ist auch das Konzept des britischen Illustrators Ben Newman und des Quantenphysikers Dominic Walliman aus Kanada: Ein Tier als Wissenschaftler, der ein schwieriges Thema kindgerecht erklärt.

Warum auch nicht – haben doch Tiere im Weltraum Tradition. Sie waren die ersten Lebewesen, die sich von der Erde weg ins All begaben: der Strassenköter Laika oder der Rhesusaffe Albert II.

Ein Katzenphysiker lädt zum Rundgang durchs All

Gut, freiwillig taten sie es nicht. Professor Astrokatz hingegen erzählt begeistert vom Kosmos. Von zu heissen Gasplaneten und möglichem Leben in weit entfernten Sonnensystemen. Der Katzenphysiker ist Astronaut und lädt eine ganze Gruppe von Tieren ein zum Weltraum-Rundgang. Mit dabei sind auch die Leserinnen und Leser. Sie spricht Astrokatz direkt an. Wie alt man auf dem Mars wäre? «Tippe diese Formel in deinen Taschenrechner ein: (dein Alter) x 0.5 = dein Alter auf dem Mars.» Spielerisch führt Professor Astrokatz die Leserinnen und Leser ab sieben Jahren ans Thema heran.

Buchhinweis

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Dominic Walliman und Ben Newman: «Professor Astrokatz – Universum ohne Grenzen». Aus dem Englischen von Sylvia Prahl. NordSüd Verlag 2014.

Gutgelaunt wie lachende Sonnen

Der Anstoss zum Sachbuch für Kinder ging vom Illustrator aus. Als Ben Newman noch in einem Buchladen arbeitete, habe er aus einer Notlage heraus ein Plakat über das Sonnensystem gestaltet. Die Nachfrage nach seinem Poster war überwältigend, der Schritt zu einem ganzen Buch über das Weltall logisch. Er überredete seinen Bekannten, den Quantenphysiker Dominic Walliman, die komplizierte Materie in einfache Texte aufzudröseln. Astrokatz als Figur hatte Newman bereits erfunden: als Design für Geschenkpapier.

Newmans Astrokatz ist so gutgelaunt wie die Sonnen, die lachende Gesichter tragen. Der Illustrator benutzt klare Formen und arbeitet mit grossen Farbflächen. Die Farben sind gedämpft, doch sie beginnen zu leuchten vor dem schwarzen Hintergrund des Alls.

Astrokatz ist auch für Grosse

Professor Astrokatz‘ Rundgang durchs Universum beginnt beim Urknall und endet in der Raumfahrt der Zukunft. Für komplexe Vorgänge findet Dominic Walliman einfache Bilder. Den kleinen Mars vergleicht er mit einem Pfefferkorn und den gigantischen Jupiter mit einer Wassermelone. Der Erzählweise des Physikers ist leicht zu folgen. Der Text ist in verschiedene Ebenen aufgebrochen: In einem Lauftext gibt es Hintergrundinfos, in Sprechblasen erzählen die Figuren zum Teil witzige Details.

Die Leserinnen und Leser können sich das rausnehmen was sie anspricht. Wen Begriffe wie Helium und Wasserstoff abschrecken: Auf den hinteren Buchseiten gibt es ein Glossar. Und wer denkt, das Buch mache nur die Kleinsten schlauer, irrt. Oder könnten Sie aus dem Nichts heraus erklären, warum aus einem Roten Riesen immer ein Weisser Zwerg wird?

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur-Aktualität, 12.09.2014, 17:45 Uhr.

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