Kennen Sie den? «Weshalb stehen Jazzmusiker schon um sechs Uhr auf?» – «Weil die Geschäfte um halb sieben schliessen!». So gesehen ist der Schlagzeuger Elmar Frey ein fast prototypischer Jazzmusiker. Er fühlt sich am Abend wohler als am Morgen, und am allerwohlsten fühlt er sich hinter seinem Schlagzeug. Und das will morgens um acht ohnehin niemand hören!
Grosse Ohren, unbarmherziger Swing
Seine Morgenmuffeligkeit ist allerdings nicht das einzige, und schon gar nicht das wichtigste, das Elmar Frey zum Jazzer macht. Seine grössten Qualitäten sind seine offenen und grossen Ohren, und sein unbarmherziger Swing. Die Jazzer selbst wissen das inzwischen.
Beim Publikum haben es Schlagzeuger hingegen zuweilen nicht leicht: Vorne bläst der Trompeter sich die Seele aus dem Leib, die hübsche Sängerin steht schmachtend am Mikrophon, oder der Pianist lässt seine Finger über die Tasten rasen. Dass all dies nicht halb so gut ginge, wäre da nicht einer, der eine federnde Unterlage lieferte, der aufmerksam jedem hohen Ton, jeder pianistischen Klangkaskade, jeder gehauchten Liebeserklärung trommelnd Nachdruck verleihe, merkt das Publikum fast nie.
Im Dienste des Solisten
Schlechte Schlagzeuger flüchten sich deshalb oft in langatmige Soli – die leider von den Zuschauern geliebt werden. Nicht so Elmar Frey. Sein Ziel ist es, den Solisten, die Sängerin gut klingen zu lassen, und deshalb ist Frey hierzulande einer der gesuchtesten seines Fachs.
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Kaum ein Jazzmusiker von Rang in der Schweiz, mit dem Elmar Frey nicht schon auf der Bühne gestanden wäre, kaum ein Club oder eine Bühne, die er nicht schon zum Fliegen gebracht hätte. Und das schöne für uns Zuhörende ist: Weil Elmar Frey so begehrt ist, haben wir fast jeden Tag Gelegenheit, ihn irgendwo zu hören.