Dass sie Brüder sind, können sie kaum verleugnen. Beide haben blonde Locken, beide eine Brille und vor allem haben beide sowohl ein ansteckendes Lachen, als auch eine ebensolche Spielfreude. Die Brüder Andreas und Matthias Tschopp sind ein Glücksfall für die Schweizer Jazzszene: Sie sind multikompatibel einsetzbar, buchstäblich von Dixieland bis Freemusic. Beide können Noten lesen wie die Teufel und sind dazu famose Improvisatoren.
Ein routiniertes Zusammenspiel
Dass sie beide den gleichen Beruf haben, mag Zufall sein – als schönes Nebenbei empfinden sie es allemal. So sehen sie sich immer wieder, der Kontakt zueinander ist ein herzlicher und vor allem regelmässiger. Und für Bandleader, die sie engagieren, sind mindestens zwei Dinge klar: Die beiden kommen bestens miteinander aus. Und sie spielen routinierter und somit präziser zusammen, als fast alle anderen Musiker.
Erfahrung versus Abenteuerlust
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Aber was unterscheidet Andreas und Matthias Tschopp? Vor allem dies: Andreas ist vier Jahre älter als Matthias, und somit vier Jahre erfahrener. Das ist nicht nichts in einem Geschäft, in dem es chronisch zu wenig Zeit zum Proben gibt. Andererseits ist (wie bei anderen Brüderpaaren) der Jüngere dafür der frechere, der sich mit weniger Skrupel in ein Abenteuer stürzt. So hat Andreas zwar in mehr Projekten mitgespielt und ist auch beim Publikum wohl bekannter als Matthias, dafür zieht der sein Ding konsequenter durch.
So oder so wird man von den beiden noch hören. In Zukunft wohl weniger in Big Bands oder in Routinejobs, als vielmehr in ihren eigenen Projekten. Vielleicht sogar einmal in der Tschopp-Family-Band. Wir würden uns freuen.