Nährboden von Noldi Alders Musik sind die überlieferten Appenzeller Tänze und die Naturjodel-Melodien der Zäuerli, die ursprünglichen Klänge aus dem Säntis-Vorland. Der Geiger kommt aus Urnäsch, wo zur Jahreswende die «Sylvesterchläuse» umgehen. Die klassische Violine hat er erst mit 35 studiert, als gelernter Handwerker im Mühlenbau und Volksmusiker. Er steht für die vierte Generation der appenzellischen Volksmusik-Dynastie Alder.
Freche neue Töne in der Volksmusik
«Als ich mit 35 das Violinstudium begann, fühlte ich mich hin- und hergerissen», sagt Noldi Alder. Er wollte sich neu mit der Tradition auseinandersetzen, gründete zusammen mit seinem Kollegen Paul Giger das neue Appenzeller Streichmusik-Projekt. Seine jüngste Band «Klangcombi» ist ein Streichquintett, das sich mit modernen Arrangements virtuos zwischen Improvisation und Tradition bewegt.
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Der initiative Musiker verfügt über grosse Bühnenpräsenz. Aber auch als Komponist und Arrangeur ist er aktiv, sei es für experimentelle Volksmusik im Appenzellerland, sei es für Filme wie «Bergfahrt» oder «The Artist». Seine Kammeroper «Mord auf dem Säntis» wurde 2011 am Originalschauplatz uraufgeführt.
Premierenfieber in Hundwil
Und wenn am 3. Juli 2013 in Hundwil das grosse Festspiel «Der dreizehnte Ort» Premiere hat, wird Noldi Alder als Musikalischer Leiter mittun und mitfiebern. Der Anlass: Die beiden Kantone Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden feiern gemeinsam den 500. Jahrestag der Aufnahme in die Eidgenossenschaft (1513). Ist der Rebell doch wieder im Traditionellen angekommen?
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Noldi Alder stellt klar: «Ich selbst werde Jodeln (Zauren), Hackbrett und Geige spielen. Das Orchester wird dem Stück entsprechend traditionelle, aber auch entwickelte Volksmusik spielen. Einzelne Stücke sind klassisch verarbeitet, manche Teile haben Jazzcharakter. Geräuschhafte Stimmungen und zum Teil auch serielle Musik kommen ebenfalls vor. Grundsätzlich habe ich beim Komponieren schon eher zur traditionellen Feder gegriffen.»
Für SRF 2 Kultur lässt Noldi Alder für einmal seine Geige im Kasten. Er stellt sich am Hackbrett den Fragen. Und wenn es darum geht, seine ureigensten Gefühle auszudrücken, gibt er ihnen eine Form mit der Stimme: im Juz.