Worum geht’s?
Sie klicken bis zu 400 Mal pro Minute. Das ist sportlich. Sie trainieren so hart wie Athleten, entwickeln Spielzüge und es geht um Millionenbeträge. Das ist Hochleistungssport – oder könnte als solcher bezeichnet werden.
Weltweit spielen mehrere Millionen Menschen in Ligen und Wettbewerben. Live-Übertragungen füllen Stadien.
Trotzdem will das Olympische Komitee E-Sport nicht zur offiziellen Disziplin erheben: Es gebe «keine eigene, sportartbestimmte motorische Aktivität», Ego-Shooter-Spiele spiegelten keinen guten Sportsgeist wider und ausserdem sei E-Sport mehr oder minder eine digitale Illusion.
Warum ist’s interessant?
Eine Anerkennung als Hochleistungssport würde einen anderen Blick auf Computerspiele freigeben.
Einen, der nicht von Negativschlagzeilen behaftet ist, dass diese Gewaltbereitschaft fördern, sondern der auf positive Eigenschaften hinweist: Steigerung der Reaktionsfähigkeit, Koordination von Kopf und Körper und Konzentrationstraining.
In Rio fand während der vergangenen Tage eine Diskussionsrunde der Internationalen EGames Group statt, abseits der Spiele.
In Südkorea soll anlässlich der Winterspiele 2018 eine E-Sport-Olympiade stattfinden: nicht offiziell anerkannt, aber mit Teilnehmern aus der ganzen Welt – und mit Goldmedaillen.
Bis Gamen zur olympischen Disziplin wird, dürfte es noch ein paar Jahrzehnte dauern. Im Moment kämpft das Komitee mit dem Für und Wider der Aufnahme von Sportarten wie Klettern, Skateboarding oder Surfen.
Verschwimmen reale und virtuelle Welt aber zunehmend, ist wohl absehbar, dass Sportler mit Maus und Tastatur bei olympischen Spielen um Goldmedaillen kämpfen werden.