Worum geht’s?
«Daddy’s Car» ist der erste Popsong, der mithilfe Künstlicher Intelligenz geschaffen wurde. Anhand von 13‘000 Leadsheets – Partituren, die einfache Melodien und Harmonie enthalten – kreierte die Software «Flow Machines» den Song. Den Feinschliff übernahm der französische Produzent Benoît Carré: Er produzierte den Song und schrieb den Text dazu.
Dieser erzählt die Geschichte eines Jungen, der auf dem Rücksitz eines Autos mit seiner Mutter Richtung Sonne fährt. Die Geschichte – so interpretiert es «The Verge» – hat grosse Ähnlichkeiten mit der Sage von Ikarus – jener Junge aus der griechischen Mythologie, der aus Übermut zu nah an der Sonne flog. Eine Warnung vor dem fahrlässigen Umgang mit Künstlicher Intelligenz? Vielleicht.
Warum ist’s interessant?
Künstliche Intelligenz ist mittlerweile so fortgeschritten, dass eine Unterscheidung zwischen Mensch und Maschine oft schwierig ist.
Auch im Kulturbereich wird Künstliche Intelligenz eingesetzt: Sie malt wie Van Gogh, schreibt Kurzfilme oder Gedichte. Kreativ sein: Das können nicht nur Menschen, sondern auch Maschinen – manchmal so überzeugend, dass es unheimlich ist.
Sony will mit seiner Software «Flow Machines» «ein Tool entwickeln, das es Menschen ermöglicht, den Stil ihres Lieblingskünstlers zu imitieren – sowohl musikalisch wie auch textlich.» In Zukunft wäre es denkbar, dass jeder Musikfan mit dieser Software an eigenen Songs tüftelt und sich seine eigene Hitparade komponiert.