Worum geht's?
Rechtsextreme in den USA kennzeichnen Juden im Netz, indem sie deren Nachnamen mit drei Klammern markieren. So soll hervorgehoben werden, wie gross der «zersetzende Einfluss» der Juden in der amerikanischen Gesellschaft ist. Die Anfeindungen richten sich vor allem gegen Personen des öffentlichen Lebens und Journalisten.
Der Ursprung der Klammern wird auf einem rechtsextremen Blog erklärt – dort heisst es: «Alle jüdischen Nachnamen haben über die Geschichte hinweg ein Echo» – im kruden Sinne der Neonazis hallt der Einfluss der Juden durch die Geschichte. Die Klammern sollen dieses widerhallende (((Echo))) symbolisieren.
Warum ist's interessant?
Das Perfide: Diese antisemitischen Posts können schlecht gefiltert und geblockt werden. Denn: Suchmaschinen ignorieren Satzzeichen. Man kann nicht einfach die Posts mit den Klammern herausfiltern, um sie zu löschen. Vor kurzem haben die grossen Konzerne Facebook, Twitter und Google angekündigt, stärker gegen Hasskommentare im Netz vorzugehen. Doch in dieser spezifischen Form kann sich die Hetze momentan ungehindert verbreiten.
Man ist diesem Antisemitismus aber nicht völlig hilflos ausgeliefert. Mehrere jüdische Journalisten und Autoren schreiben ihre Namen mittlerweile selbst in Klammern. Es sei ein Zeichen dafür, dass es von Seiten der Nazis ein sinnloses Unterfangen sei, sie zu outen, schreibt Jonathan Weisman, ein Journalist der New York Times . Er sagt: «Jüdische Journalisten setzen ihre Namen in Klammern, um zu zeigen, dass wir keine Angst vor diesen Menschen haben und uns nicht für unsere Identität schämen.» Und je mehr Menschen das tun, desto weniger einschüchternd seien diese Symbole.
(((Echoes))), Exposed: The Secret Symbol Neo-Nazis Use to Target Jews Online