1. «Paris est une fête» von Ernest Hemingway (1964)
«Es ist wichtig, ‹Paris est une fête› zu lesen. Denn wir sind eine sehr alte Zivilisation, die ihre Werte hochhält». Die Worte einer älteren Pariser Dame, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen gegenüber einem französischen TV-Sender gehen um die Welt – sie werden zum Symbol des kulturellen Widerstands. In «Paris est une fête» erinnert sich Hemingway an sein Leben mit seiner ersten Frau im Paris der 1920er-Jahre. Es ist eine Ode an die Lust am Leben, am Exzess. Hemingway schreibt: «Wenn du das Glück hattest, als junger Mensch in Paris zu leben, dann trägst du die Stadt für den Rest deines Lebens in dir, wohin du auch gehen magst. Denn Paris ist ein Fest fürs Leben.»
2. «Bel-Ami» von Guy de Maupassant (1885)
Der Roman spielt in der Stadt der Liebe, romantisch ist er trotzdem nicht. Ein junger Unteroffizier lächelt sich Damen aus gutem Hause an – und heiratet sich hoch an die gesellschaftliche Spitze. Das Pariser Nachtleben ist dem Lebemann ein Pläsier. Er zieht regelmässig um die mondänen Häuser – auch ins berüchtigte Cabaret «Folies Bergère».
3. «How to be Parisian» von Caroline de Maigret (2014)
Jede Frau will Pariserin sein. Wie frau es wird, erklärt die Stilikone Caroline de Maigret in ihrem Ratgeber «How to be Parisian wherever you are. Love, style and bad habits». Zugegeben, die Pariserin in eine Reihe mit grossen Literaten zu stellen, kann für Stirnrunzeln sorgen. Aber welcher Satz könnte die Nonchalance einer Pariserin besser beschreiben als: «Sie trinkt Wodka am Abend und Grüntee am Morgen.»
4. «Le Manuel de Saint-Germain-des-prés» von Boris Vian (1951)
Heute populärer Ort für Touristen und Luxus-Liehaber, war das Quartier Saint-Germain-des-Prés einst Treffpunkt der Künstler. In «Le Manuel de Saint-Germain-des-prés» steigt der Leser mit dem Schriftsteller, Chansonnier und Jazztrompeter Vian in die Jazz-Keller ab und lernt grossen Persönlichkeiten des Quartiers kennen: Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre und Juliette Gréco. Ein lesenswerter Blick auf Paris – mit dem typisch Vianschen Augenzwinkern.
5. «Les heures parisiennes» von Alfred Delvau (1866)
Raus aus dem Büro, rein in die Nacht: Zunächst Sekretär des Innenministers Ledru-Rollin, schrieb Alfred Delvau – später Schriftsteller – ein Buch über die Pariser Nacht. «Es gibt Städte, die schlafen – wie echte Bürgerliche. Paris schläft immer nur mit einem Auge», beginnt er sein Werk. 24 Stunden Paris für Nachteulen.
6. «Adieu Paris» von Daniel Anselme (2015)
Paris in den 1950er-Jahren. Soldaten kehren für ein paar Tage aus dem Krieg in Algerien nach Paris zurück. Sie wollen Zeit mit ihren Familien verbringen. Doch ihr Leid mit ihren Lieben zu teilen, fällt den Soldaten schwer. Sie beschliessen, sich abzulenken und schlagen sich die Nächte in Cafés der Rive Gauche um die Ohren – und feiern, um ihrem Schicksal, dem Algerien-Krieg, zu entfliehen.
7. «Les spleens de Paris» von Charles Baudelaire (1869)
Die Schönheit der modernen Stadt einfangen: Das wollte Charles Baudelaire in seinen 51 Gedichten. «Berauscht euch! Mit Wein, Poesie oder mit Tugend. Ganz nach eurem Geschmack», schreibt Baudelaire in einem der Gedichte. Und ergänzt: «Berauscht euch, um nicht die gequälten Sklaven der Zeit zu sein.» Worte, die ins Heute nicht besser passen könnten.
Inhalt
Literatur Paris ist ein Fest – Bücher sind der beste Beweis dafür
Ernest Hemingways «Paris est une fête» führt die französischen Bestseller-Listen an. Der Roman ist zum Symbol eines freudvollen Widerstands gegen den Terror geworden. Paris soll nicht für Trauer, sondern die Lust am Leben stehen. Eine Auswahl an Büchern, die das Paris zeigen, das wir lieben.