Vivian war ein ausgesprochen kräftiger Wintersturm, welcher am 27. Februar 1990 in Europa wütete und auch in der Schweiz grosse Schäden verursachte. In der Schweiz traf der Sturm vor allem die nördlichen Voralpen, grosse Waldflächen wurden dabei zerstört. Auf dem grossen Sankt Bernhard wurde schweizweit die bisher stärkste Windböe gemessen: 268 km/h.
Vivian richtete im Gegensatz zum Sturm Lothar vom 26. Dezember 1999 im schweizerischen Mittelland deutlich weniger Schäden an. Die maximale gemessene Windspitze betrug bei Lothar 249 km/h.
Ablauf Vivian
An einer Kaltfront, angetrieben von einem Tief über Skandinavien, entwickelte sich knapp nördlich der Schweiz ein sogenanntes Sekundärtief. Dabei wurde am 27. Februar 1990 im Warmsektor die Luft zwischen Tief und Alpen eingeklemmt. Die nachdrängende Kaltluft verdrängte die Warmluft aus dem südwestlichen Wallis über die Alpenpässe nach Osten.
Bereits in den Tagen vor Vivian verursachten Stürme diverse Schäden. Und auch nach dem Hauptereignis sorgte am 1. März 1990 eine weitere Kaltfront für Schäden, an Bergstationen wurden nochmals Windspitzen von bis zu 220 km/h gemessen.
Schutzwald zerstört
Vivian zerstörte im Alpenraum viele Schutzwälder. Von einem Tag auf den anderen waren Dörfer und Strassen nicht mehr vor Lawinen und Steinschlag geschützt.
Besonders hart traf es das Bündner Dorf Curaglia an der Lukmanierpassstrasse. In der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1990 wurde der gesamte Schutzwald zerstört. Mittlerweile wurde der Wald aber wieder aufgeforstet und das Dorf hat seinen Schutzwald wieder zurück.
Unter folgendem Link können die Waldschäden von Lothar und Vivian detailliert betrachtet werden: map.bafu.admin.ch/?topic=bafu