Also doch: Es gibt es noch, das sonnige und milde Wetter in der Schweiz. Auf jeden Fall war der September 2014 im Norden 1 bis 1,5 Grad zu warm (Referenz 1961 – 1990). Im Süden und auf den Bergen war der Wärmeüberschuss mit rund einem Grad bescheidener. Lange Zeit blieb in den Alpen das klassische Wanderwetter aus. Erst am letzten Septemberwochenende gab es auf den Bergen mildes Wetter und hervorragende Fernsicht. Es herrschte klassisches Altweibersommerwetter!
Allgemein zu trocken
Im Sommer hatte man das Gefühl, dass irgendwann alles Wasser vom Himmel gefallen sein muss. Im September hatte es sich tatsächlich ausgeregnet, auch wenn es dazu keine physikalische Gesetzmässigkeit gibt. Praktisch im ganzen Land war es deutlich zu trocken. Nur in Teilen des Berner Oberlandes und vom östlichen Bodensee bis ins Prättigau entsprachen die Niederschlagsmengen ungefähr dem langjährigen Mittel.
Besonders trocken war es im Mittel- und Südtessin, wo die Niederschlagsmengen nur bei 10 bis 20 Prozent lagen. Dies obwohl es im September im Tessin nur mässig sonnig war. Allgemein lag die Zahl der Sonnenscheinstunden im Bereich des langjährigen Mittels oder knapp darüber. Als eigentliche Sonnenstube entpuppte sich in diesem Monat das westliche Mittelland und die Genferseeregion. Umgekehrt waren der Osten und vor allem auch weite Teile von Graubünden die graue Maus. Auf dem Corvatsch und dem Weissfluhjoch wurden nur 60 Prozent des sonstigen Sonnenscheins registriert.
Sommertage meist nur Durchschnitt
Im September darf man auch auf der Alpennordseite immer noch mit ein paar Sommertagen rechnen, also Tagen mit Höchsttemperaturen von mehr als 25 Grad. In Basel gab es immerhin noch 6 Sommertage und am Jurasüdfuss verbreitet 4. An diesen Orten waren die Sommertage überdurchschnittlich, in den meisten anderen Regionen ging es aber im gleichen Takt wie im Sommer weiter. Wärme oder gar Hitze waren Fehlanzeige. – Immerhin: Ilanz verzeichnete mit 26,3 Grad am letzten Septembersonntag noch einen Sommertag.
Erster Bodenfrost im Mittelland
Die höchsten Monatstemperaturen wurden im Wallis verzeichnet. Sowohl Sitten wie Visp meldeten am 8. September eine Höchsttemperatur von 28,3 Grad. Die tiefste Temperatur des Monats wurde mit -10,7 Grad am 25. September auf dem Jungfraujoch registriert. Der Kaltluftvorstoss am 22. September und die nachfolgende klare Nacht führten am 23. September im Mittelland bereits zum ersten Bodenfrost. Auch am 24. September gab es in Muldenlagen nochmals Bodenfrost, dann erreichten allmählich wieder wärmere Luftmassen unser Land.
Geht der Altweibersommer weiter?
An diesem Wochenende, dem letzten Septemberwochenende, wurden wir seit langem wieder einmal mit einem richtigen Hoch verwöhnt. Das Hoch zog zwar schon am Sonntag nach Osteuropa weiter, hatte aber genau die richtige Position, dass sich bei uns Altweibersommerwetter einstellen konnte. In den kommenden Tagen bleibt es mild, allerdings hat es mehr Wolken und zur Wochenmitte wird es auch zeitweise nass.