Der Frühling 2016 war im Norden rund 1, im Süden etwa 1,5 Grad wärmer als im Schnitt der Jahre 1961 bis 1990. Vergleicht man aber mit dem Erwartungswert für die 10er-Jahre, so war er etwa ein halbes Grad zu kühl. In den letzten Jahren war es im Frühling aber zum Teil noch deutlich kühler. Im Norden waren 2010 und 2013 die Temperaturen tiefer, im Süden 2004 und 2010. Praktisch in allen drei Monaten entsprachen die Temperaturen ungefähr dem langjährigen Mittelwert. Wie immer setzt sich ein Mittelwert aber aus Extremen zusammen. Am 5. März erlebte Lugano ein Schneechaos wie seit Jahren nicht mehr. Erst Ende März und anfangs April gab es die erste nennenswerte Warmphase. Dabei wurde am 3. April die Sommermarke, mit 24,9 Grad im St. Galler Rheintal, nur um Haaresbreite verpasst. Danach gab es aber wieder mehrere Kaltlufteinbrüche. In der letzten Aprildekade fiel Schnee teilweise bis ins Flachland. Auch im Mai sorgten Kaltlufteinbrüche immer wieder für Aufsehen. Wiederholt kam es im Mittelland zu Bodenfrost. Damit nicht genug: Am 23. Mai schneite es im Pays-d’Enhaut bis auf rund 900 Meter herunter.
Nasse Angelegenheit
Die Niederschlagsmengen waren in diesem Frühling überdurchschnittlich, allerdings sehr unterschiedlich verteilt. Im März war es noch an vielen Orten zu trocken. Nur im Süden lagen die Niederschlagsmengen verbreitet über der Norm. Umgekehrt im April. Im Südtessin lagen die Niederschlagsmengen zum Teil nur bei 50 Prozent im Vergleich zum Durchschnittswert, sonst war es meist zu nass. Nass ging es auch im Mai weiter. Entsprechend erstaunt es nicht, dass im Norden der Frühling 2016 der nasseste seit dem Frühling 2006 war. Das könnte allerdings ein gutes Omen sein, folgte doch auf den nassen und kühlen Frühling ein sonniger und heisser Sommer und auch im vergangenen Frühling war es ähnlich nass wie jetzt. Der Sommer 2015 war aber nach 2003 der zweit heisseste seit Messbeginn.
Sonne machte Dienst nach Vorschrift
An den meisten Orten in der Schweiz liegt die Sonnenscheindauer nahe am Durchschnitt. In der Nordwestschweiz gab es eher etwas zu wenig Sonne, im Osten eher zu viel und in der Sonnenstube Tessin, entsprach die Zahl der Sonnenscheinstunden ziemlich genau dem langjährigen Mittel. Auch in den kommenden Tagen scheint es bestenfalls durchschnittlich weiter zu gehen. Ein grosses Frühsommerhoch ist momentan nicht in Sicht