Eine Woche nach dem Anschlag auf die französische Satire-Wochenzeitung «Charlie Hebdo» hat sich Al Kaida im Jemen zum Angriff bekannt. Einer der Anführer des Terrornetzwerks auf der Arabischen Halbinsel (Aqap) sagte dies in einem am im Internet erschienenen Video.
«Es wurden Helden rekrutiert und sie haben gehandelt», erklärte Nasser Ben Ali al-Anassi in dem am Mittwoch veröffentlichten Video. «Die gesegnete Schlacht um Paris betreffend, erklären wir, die Organisation Al Kaida auf der Arabischen Halbinsel, dass wir die Verantwortung für diese Operation aus Vergeltung für den göttlichen Botschafter übernehmen.»
Der Anschlag sei auf Befehl von Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri verübt worden, erklärte er. Zwei Attentäter hatten vor einer Woche einen Anschlag auf die Zeitungsredaktion in Paris verübt, bei dem insgesamt zwölf Menschen getötet wurden.
«Söhne Frankreichs waren respektlos»
Bereits kurz nach dem Anschlag wurde bekannt, dass die beiden Männer, die Brüder Chérif und Said Kouachi, Verbindungen zu Aqap gehabt haben sollen. «Sag ihnen, wir sind Al Kaida aus dem Jemen», sagten die Attentäter laut französischen Medienberichten zu einem Autofahrer. Dessen Fahrzeug hatten sie während ihrer Flucht am letzten Donnerstag in ihre Gewalt gebracht. Die zwei Attentäter sowie ein Komplize, welche Geiseln genommen hatten, wurden am Freitag bei Polizei-Einsätzen getötet.
Vor einigen Tagen reklamierte bereits Harith bin Ghasi al-Nadhari, einer der wichtigsten Glaubensbrüder der Aqap, die Urheberschaft für das Attentat auf «Charlie Hebdo». «Einige der Söhne Frankreichs waren respektlos gegenüber dem Propheten. Deswegen hat ihnen eine Gruppe Allahs gläubiger Soldaten Respekt beigebracht.»
Die Terrorgruppe ist einer der aktivsten Ableger des weltweit agierenden Al-Kaida-Netzwerks. Die sunnitischen Extremisten nutzen den instabilen Jemen unter anderem als Rückzugsort und Rekrutierungsbecken. Im Jemen verüben sie immer wieder Anschläge.