Zum Inhalt springen

International Amnesty prangert US-Drohnenangriffe an

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert die USA und ihren Einsatz von Drohnen in Pakistan. Mit den Angriffen hätten die USA Völkerrecht missachtet und möglicherweise Kriegsverbrechen begangen.

Drohne vor einem Hangar.
Legende: Die US-Drohnenangriffe sind laut Amnesty International perfid. Möglicherweise geht es um ein Kriegsverbrechen. Reuters

Mit ihren Drohnenangriffen in Pakistan haben die USA mehrfach das Völkerrecht gebrochen und möglicherweise sogar Kriegsverbrechen begangen. Dies schreibt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

«Mit dem strikt geheim gehaltenen Drohnenprogramm gibt sich die USA eine Lizenz zum Töten, die menschenrechtliche Standards und das Völkerrecht vollkommen ignoriert», erklärte Amnesty.

Die Ankündigungen von US-Präsident Barack Obama, dem Drohnenprogramm strengere Regeln und mehr Transparenz verordnen zu wollen, seien bis heute «leere Versprechen».

«Perfide» Zweitangriffe

Amnesty-Mitarbeiter haben 45 Drohnenangriffe untersucht, die zwischen Januar 2012 und August 2013 in der schwer zugänglichen Bergregion Nord-Waziristan geflogen worden sind. Dabei wurde zum Beispiel eine 68-jährige Grossmutter im Oktober 2012 vor den Augen ihrer Enkel bei der Feldarbeit getötet.

Die Kinder sind bei einem zweiten Luftangriff verletzt worden. «Besonders perfide ist die Praxis, einem ersten Drohnenangriff kurz darauf den nächsten folgen zu lassen, der dann diejenigen Menschen trifft, die den Verletzten helfen wollten», urteilte Amnesty.

Deutsche liefern Informationen

Als zweites Beispiel genannt wurde ein Fall vom Juli 2012: Damals sind 18 Zivilisten aus der Luft angegriffen worden, die sich nach ihrem Arbeitstag zum Abendessen zusammengesetzt hatten. Obwohl die Dorfbewohner nach Erkenntnissen von Amnesty «keinerlei Bedrohung darstellten», sind sie in offiziellen US-Berichten als militante Kämpfer bezeichnet worden.

Amnesty fordert zudem die deutsche Regierung auf, seine Rolle bei den Angriffen offenzulegen. Nach Aussagen pensionierter pakistanischer Geheimdienstoffiziere aus diesem und dem vergangenen Jahr sollen «die Geheimdienste in Deutschland und anderen europäischen Staaten mit den USA und deren Drohnenprogramm in Pakistan zusammengearbeitet» haben.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel