Bei einem Anschlag auf Arbeiter eines Steinbruchs unweit der Stadt Mandera haben die Al-Shabaab-Milizen 36 Menschen getötet. Dies berichteten zunächst die kenianische Polizei und das Rote Kreuz, später bekannte sich Al-Shabaab selber zur Tat. Die Stadt befindet sich nahe der Grenze zu Somalia.
Die Angreifer überraschten die Arbeiter des Steinbruchs im Schlaf. Laut Augenzeugen streckten sie Nicht-Muslime mit Kopfschüssen nieder, einige Opfer seien gar geköpft worden. Nur Muslime blieben verschont. Ein Polizeivertreter sagte, womöglich seien weitere Menschen entführt worden.
Anschlag auf Bus
In der Nähe hatten im November Kämpfer der somalischen Al-Schabaab-Miliz 28 nicht muslimische Passagiere eines Busses ermordet. Die radikalislamische Rebellengruppe bezeichnete die Gewalttat damals als Vergeltung für Polizeirazzien in Moscheen in der kenianischen Hafenstadt Mombasa.
Die Al-Shabaab-Miliz verübt seit Jahren immer wieder Angriffe in Kenia, um sich für die Beteiligung des Landes an der internationalen Friedenstruppe zu rächen, die in Somalia die schwache Zentralregierung unterstützt. Dank der Unterstützung gelang es der Zentralregierung, die Miliz aus der Hauptstadt Mogadischu und anderen grossen Städten zu vertreiben.
Wenige Stunden nach Angriff auf Bar
Der Angriff bei Mandera erfolgte wenige Stunden nach einem anderen Anschlag im Nordosten Kenias. Nach Angaben der Behörden wurden bei dem Angriff auf eine Bar der Ortschaft Wajir ein Mensch getötet und zwölf weitere verletzt.
Das Rote Kreuz berichtete von Explosionen und Schüssen. Die Bar ist vor allem bei Fremden beliebt. Die Bevölkerung der Stadt ist überwiegend muslimisch, die Gegend zieht aber auch Arbeiter aus dem vornehmlich christlichen Süden des Landes an. Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand.
Wegen der wiederholten Angriffe im Norden Kenias haben inzwischen mehrere Gewerkschaften ihre Mitglieder aufgerufen, die Region zu verlassen, bis die Regierung wieder ihre Sicherheit gewährleisten kann.