In Brüssel haben sich heute Spitzenvertreter der Allianz gegen die Terrormiliz IS getroffen. Sie beraten über eine gemeinsame politische Strategie. «Der IS ist eine Bedrohung und eine Gefahr für die Werte von uns allen», sagte US-Aussenminister John Kerry zu Beginn des Treffens.
Kerry zeigt sich zudem erfreut, dass sich über 60 Staaten und Institutionen der von den USA angeführten Allianz angeschlossen haben. Dies innerhalb von nur zwei Monaten. Zu ihnen gehören neben Deutschland oder den USA auch islamische Länder wie Saudi-Arabien oder die Türkei. Der Iran gehört nicht dazu, da sich die USA bisher gegen eine Beteiligung Teherans gesträubt haben.
Kerry: Kampf dauert «vermutlich Jahre»
Ziel der Gespräche in Brüssel ist nach Angaben von Diplomaten, dass sich alle Allianzpartner zu einem gemeinsamen Ansatz im Kampf gegen den IS verpflichten. Der Kampf werde so lange dauern, wie es notwendig sei, sagte Kerry, «vermutlich Jahre».
Durchhaltewille signalisierte auch Deutschland: «Jeder weiss, dass es ein langer Weg ist», sagte Bundes-Aussenminister Frank-Walter Steinmeier.
Die Mitglieder der Koalition gegen den IS unterstützen unter anderem die einheimischen Gegner der Terrormiliz im Irak und in Syrien mit Waffen oder bombardieren Stellungen des IS.
Irak bittet Nato um Hilfe
Die irakische Regierung will die Nato um Hilfe für den Kampf gegen den IS bitten. Ministerpräsident Haider al-Abadi habe angekündigt, dass sein Land eine Anfrage zur Unterstützung bei der Ausbildung von Truppen stellen werde. Dies teilte eine Sprecherin des Anti-IS-Bündnisses in Brüssel mit
Die Bitte werde vom Nato-Rat geprüft. Unklar ist, ob das Training irakischer Soldaten im Irak oder im Ausland stattfinden soll.