Abu Bakr al-Bagdadi befehligt ein Heer von Gotteskriegern. Dennoch ist wenig über den selbst ernannten Kalifen bekannt. Details über seine Biografie lassen sich häufig nicht verifizieren. Wie er heute genau aussieht, ist unbekannt. Es gibt nur zwei Fotos von ihm.
Sprechen lässt er meistens andere für sich, wie jetzt auch in der neuen Audiobotschaft. Angeblich verbirgt er sogar vor seinen Kämpfern sein Gesicht, was ihm den Namen «der unsichtbare Scheich» einbrachte.
Geboren im Irak
«Kalif Ibrahim», wie er sich jetzt nennen lässt, soll 1971 in der irakischen Stadt Samarra geboren worden sein. An der Universität Bagdad machte er einen Abschluss in Islamischen Studien. Zwischen 2005 und 2009 sass er in einem US-Gefangenenlager im Irak.
Heute ist er einer der meist gesuchten Terroristen der Welt und steht auf Platz zwei der US-Fahndungsliste. Die US-Regierung setzte ein Kopfgeld in Höhe von 10 Millionen US-Dollar auf den Terroristen aus. Mehr gibt es nur für Aiman al-Sawahiri, Chef der globalen Al-Kaida-Führung.
Al-Kaida hat nichts zu melden
Abu Bakr al-Baghdadi hat einen rasanten Aufstieg hinter sich: 2010 übernahm er die Führung des Al-Kaida-Ablegers im Irak, der damals noch «Islamischer Staat im Irak» hiess. Nach und nach begann die Gruppe, sich nach Syrien auszudehnen.
Sie benannte sich schliesslich in «Islamischer Staat im Irak und in der Levante» (Isis) um. Darüber kam es im Frühjahr zum Bruch mit Al-Kaida, da die Führung des Terrornetzwerkes verlangte, sich auf den Irak zu beschränken.
Al-Bagdadi wird inzwischen als mächtiger eingeschätzt als Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri. Die spärlichen Informationen über sein Leben scheinen dem Personenkult um den «Kalifen» nicht zu schaden. Im Internet kursieren mit religiöser Musik unterlegte Videos, die seine Verdienste preisen.