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International BBC-Team in Katar festgenommen

In Katar musste ein Team von BBC-Journalisten zwei Nächte im Gefängnis verbringen. Sie hatten auf eigene Faust über den Umgang mit ausländischen Arbeitskräften im Emirat recherchiert. Grund für die Inhaftierung war angeblich eine fehlende Drehbewilligung.

Die Arbeitsbedingungen der ausländischen Gastarbeiter in Katar werden seit Jahren heftig kritisiert. Mit Journalisten, die über diese berichten wollen, geht der WM-Gastgeber nicht zimperlich um.

Vor wenigen Wochen wurden bereits Journalisten der ARD festgenommen, die zum Thema recherchierten. Opfer des neusten Vorfalls ist nun ein BBC-Korrespondent mit seinem Team.

BBC-Crew wurde während Tagen überwacht

Laut BBC-Darstellung war die vierköpfige Gruppe in Katars Hauptstadt Doha auf dem Weg zu Gastarbeitern aus Nepal unterwegs, als Männer in acht weissen Autos sie gestoppt, durchsucht und zum Polizei-Hauptquartier gebracht hätten. Dort seien sie von Mitarbeitern des Geheimdienstes verhört worden. Wann dies passiert sei, wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Während der Befragungen seien dem Reporter Fotos gezeigt worden, die belegten, dass er bereits seit Tagen überwacht werde. Die BBC-Mitarbeiter mussten nach eigener Darstellung zwei Nächte im Gefängnis verbringen. Ihre Ausrüstung sei bislang nicht wieder aufgetaucht. Die Arbeits- und Lebensbedingungen der ausländischen Gastarbeiter in Katar, wo 2022 die Fussball-Weltmeisterschaft ausgetragen werden soll, werden seit Jahren heftig kritisiert.

Regierung verteidigt Festnahme

Der Weltverband FIFA erklärte auf Anfrage, dass jeder Hinweis auf eine Einschränkung der Pressefreiheit mit «der nötigen Ernsthaftigkeit» geprüft werde. «Wir versuchen von den katarischen Behörden Klarheit über die Situation zu erlangen.»

Das Emirat hatte das Vorgehen der eigenen Sicherheitsbehörden mit Verweis auf eine fehlende Drehgenehmigung gerechtfertigt. Die katarische Regierung teilte zudem mit, dass die Journalisten «in ein Privatgelände eingedrungen» seien. Die BBC hätte an einer Tour für Pressevertreter wenige Tage später teilnehmen sollen, habe aber beschlossen, zuvor selbst Ortsbesuche zu machen. Dabei hätte die geplante Tour auch «einige der schlechtesten Arbeiterdörfer» beinhaltet, wie es in der Stellungnahme hiess.

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