Am Unglücksort der mutmasslich abgeschossenen Malaysia-Airlines-Maschine in der Ostukraine hat die Bergung der Wrackteile begonnen. Mitglieder der Katastrophenschutzbehörde der selbsternannten Volksrepublik Donezk schnitten am Absturzort nahe des Dorfes Grabowe die Trümmer mit Metallsägen auseinander.
Ein Vertreter der pro-russischen Separatisten erklärte, die Arbeiten sollten voraussichtlich zehn Tage dauern. Zuvor hatten sich die niederländischen Ermittler mit den Separatisten unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) auf die Bergung verständigt.
Schuldfrage weiter ungeklärt
Die Wrackteile sollen nach der Bergung zur Untersuchung in die Niederlande geschickt werden. Bei den meisten Unglücksopfern handelte es sich um Niederländer, weshalb Den Haag die Ermittlungen leitet.
Die Boeing 777 war am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine abgestürzt, alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die ukrainische Regierung und der Westen gehen davon aus, dass Flug MH17 von pro-russischen Separatisten mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde. Moskau dagegen sieht die Verantwortung bei Kiew.
Bislang wurden 289 Leichen identifiziert. Die Arbeit der Ermittler vor Ort wurde immer wieder durch Gefechte zwischen der ukrainischen Armee und den Separatisten unterbrochen.