Die Biografie des 1918 in Südfrankreich geborenen Paul Aussaresses liest sich wie ein Lexikon des Schreckens. In einem Interview mit der Zeitung «Le Monde» sagte Aussaresses einmal, er habe eigenhändig 24 algerische Gefangene getötet.
Der Algerienkrieg (1954-1962) wurde von beiden Seiten mit ausserordentlicher Grausamkeit geführt. Rund eine halbe Million Algerier und 30'000 Franzosen wurden getötet, mindestens die Hälfte der algerischen Opfer waren Zivilisten. Der Krieg endete 1962 mit der Unabhängigkeit Algeriens.
Aussaresses hatte 2001 mit seinen Memoiren «Spezialdienste – Algerien 1955/57» in Frankreich für Empörung gesorgt. Der General beschreibt und verteidigt darin die Folterpraktiken von damals.