International - Brasilien und das grosse Stadionproblem
Vier tote Bauarbeiter, mehrere Dacheinstürze und ein Brand: Die Bauarbeiten an Brasiliens WM-Stadien stehen unter keinem guten Stern. Werden die Arenen fristgerecht fertiggestellt?
In 170 Tagen beginnt die Fussball-WM in Brasilien. Dann wird im Stadion von São Paulo vor 65'800 Zuschauern das Eröffnungsspiel ausgetragen – so der Plan.
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Unfall bei Stadionbau in Brasilien
Aus Tagesschau vom 28.11.2013.
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São Paulo, das ist auch der Ort, wo es am Mittwoch zu einem tragischen Unfall auf der Stadion-Baustelle kam. Bei Dacharbeiten kippte ein Kran auf das Dach der Arena. Die äussere Fassade, mehrere Sitzreihen und ein riesiger LED-Bildschirm wurden zerstört. Zwei Arbeiter, ein Lastwagenfahrer und ein Monteur, starben.
Unheimlicher Stadion-Fluch
Über Brasiliens WM-Stadien scheint seit längerem ein veritabler Fluch zu liegen. Im Juni 2012 war ein Arbeiter im Stadion der Hauptstadt Brasília gestorben, als er aus 20 Metern Höhe abstürzte. In der Amazônia-Arena in Manaus starb im März dieses Jahres ein weiterer Bauarbeiter, ebenfalls bei einem Absturz.
Zudem gab es einen Dacheinsturz im Stadion von Salvador und vor einem Monat einen Brand in der Arena in Cuiaba. Was ist los mit den Stadien in Brasilien? Ist die Sicherheit an der WM gewährleistet?
Grosser Zeitdruck
Klar ist, in den meisten Fällen handelt es sich bei den Unfällen um menschliches Versagen. Doch die Bauarbeiter sind mächtig unter Druck. Das Stadion in São Paulo hätte am 31. Dezember fertiggestellt werden sollen.
Dieser ehrgeizige Zeitplan kann mittlerweile nicht mehr eingehalten werden – die Baustelle wurde nach dem tödlichen Zwischenfall kurzerhand geschlossen. Neben dem WM-Stadion in São Paulo sind auch fünf weitere WM-Stadien noch nicht fertiggestellt (siehe unten).
Tragödien auch in Katar
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In Katar sind innerhalb von wenigen Monaten 44 nepalesische Gastarbeiter gestorben. Sie bauen die Stadien für die WM 2022. Die Rede ist von unmenschlichen Bedingungen. Die Fifa ist «besorgt».
Exorbitante Kosten
Was die Brasilianer aber am meisten ärgert, ist die Kostenexplosion. Alle Stadien sind mittlerweile wesentlich teurer als ursprünglich budgetiert. Einige sogar mehr als das Doppelte. Finanziert mehrheitlich von der öffentlichen Hand.
Anfang dieser Woche hatte die Regierung abermals eine Steigerung der Bau- und Modernisierungskosten für Stadien um umgerechnet weitere 390 Millionen Franken bekanntgegeben. Insgesamt belaufen sich die Kosten für den Neu- und Umbau der zwölf Stadien auf umgerechnet 3,1 Milliarden Franken.
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