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International Bürgerkrieg in Südsudan: Eine Chronologie

Mehr als 20 Jahre lang haben Rebellengruppen im Süden des Sudans die Zentralregierung in Khartum bekämpft. Nach der Unabhängigkeit des Südsudans brachen alte Rivalitäten wieder auf. Nun kämpfen einstige Verbündete um die Macht im jungen Vielvölkerstaat.

1983: Präsident Dschaafar al-Numeiri führt für den ganzen Sudan die islamische Rechtsprechung (Scharia) ein. Der Konflikt mit dem nicht- muslimischen Süden um mehr Autonomie verschärft sich zum Bürgerkrieg.

1991 : Eine Rebellengruppe um Riek Machar wirft dem Führer der Südsudanesischen Volksbefreiungsarmee SPLA, John Garang, autokratische Züge vor und spaltet sich ab. Der heutige Präsident Salva Kiir bleibt an Garangs Seite. Garang und Kir gehören zur Volksgruppe der Dinka.

1999: Im Südsudan werden Öllagerstätten gefunden.

2005: Ein Friedensabkommen beendet den Krieg mit über zwei Millionen Toten. UN-Blauhelme (UNMISS) überwachen den Waffenstillstand. Der Südsudan erhält weitreichende Autonomie. Nord und Süd vereinbaren die Aufteilung der Einnahmen aus der Ölförderung. Garang wird Vizepräsident, stirbt aber im August bei einem Hubschrauberabsturz.

2010: Bei Teil-Präsidentenwahlen erhält die nun von Salva Kiir geführte Partei SPLM, die aus der SPLA hervorgegangen ist, mehr als 90 Prozent der Stimmen. Kiier bleibt Präsident der Region Südsudan.

2011: Im Januar stimmen 98 Prozent von knapp vier Millionen Südsudanesen in einem Referendum für die Unabhängigkeit. Im Juli wird der Staat unabhängig; Präsident Kiir legt den Amtseid ab.

2012: Nach heftigen Kämpfen im ölreichen Grenzgebiet unterzeichnen der Sudan und der Südsudan im September ein Abkommen über eine friedliche Nachbarschaft.

Juli 2013: Kiir entlässt den Vizepräsidenten Riek Machar von der Volksgruppe der Lou Nuer. Ihr Streit reicht mehr als zwei Jahrzehnte zurück, als beide rivalisierenden Rebellengruppen angehörten. Nach der Entlassung kommt es zu blutigen Unruhen.

Dezember 2013: Kiir wirft Machar Umsturzpläne vor. Die Unruhen weiten sich von Juba auf andere Landesteile aus; es gibt Hunderte Tote. Rebellen erobern die wichtige Stadt Bor und rücken in der Ölregion im Bundesstaat Unity vor. In Akobo werden drei UN-Blauhelmsoldaten getötet. Nachbarstaaten fordern Machar ultimativ zum Einlenken auf und drohen mit militärischem Eingreifen. Silvester teilt die ostafrikanische Regionalorganisation IGAD mit, Kiir und Machar wollten Friedensgespräche beginnen.

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