Unter dem Jubel seiner Anhänger ist Burundis Präsident Pierre Nkurunziza am Freitag an seinen Amtssitz zurückgekehrt. In einer Rede rief er die Bevölkerung seines Landes danach zur Ruhe auf. Den Putschisten warf er vor, demokratisch bestimmte Institutionen zu zerstören.
Die Lage im ostafrikanischen Land bleibt nach dem gescheiterten Putsch unklar. Ein
Sprecher von Nkurunziza sagte, der Drahtzieher des Umsturzversuchs sei doch nicht festgenommen worden. Nur wenige Stunden zuvor hatte er noch erklärt, General Godefroid Niyombare sei der Justiz übergeben worden. Auch ist der Flughafen in der Hauptstadt Bujumbura offiziell wieder offen. Doch landen nach wie vor keine internationalen Flüge.
Putschisten sollen nicht getötet werden
Bereits am Donnerstag hatte der Vize-Chef der Putischisten, der heute verhaftete ehemalige Verteidigungsminister Cyrille Ndayirukiye, das Scheitern des Staatsstreichs eingeräumt. Die Putschisten seien auf eine «überwältigende Entschlossenheit zur Unterstützung des herrschenden Systems» gestossen. Die verhafteten Putschisten würden nicht umgebracht, versicherte ein Polizeisprecher. Ihnen solle der Prozess gemacht werden.
Nkurunziza war zu Gesprächen über die Krise in seinem Land in Tansania gereist, als der General und Ex-Geheimdienstchef Godefroid Niyombare am Mittwoch seine Absetzung verkündete. Da die Putschisten den internationalen Flughafen von Bujumbura und die Grenzen geschlossen hatten, war dem Staatschef eine Rückkehr nach Burundi nicht möglich.
Proteste der Opposition gehen weiter
Nach dem Scheitern des Staatsstreiches erklärte die politische Opposition noch am Freitag, mit dem Putsch nichts zu tun zu haben und ihre Proteste weiterzuführen. «Die Proteste gegen eine dritte Amtszeit von Nkurunziza werden fortgesetzt», sagte Gordien Niyungeko, der stellvertretende Chef von Focode, einer von 300 Bürgergruppen, die gegen eine dritte Amtsperiode des Staatschefs protestieren.
Auch viele Regierungen sowie die Afrikanische Union hatten den Staatschef aufgefordert, seine Pläne für eine dritte Amtszeit aufzugeben. Die Verfassung Burundis sieht nur zwei Amtszeiten für den Präsidenten vor. Nkurunziza aber argumentiert, er sei 2005 vom Parlament und nicht vom Volk eingesetzt worden.