«Charlie Hebdo» ist rotzig, kritisch, unbeugsam. 1970 gegründet nimmt das Satiremagazin Religionen und deren radikale Auswüchse sowie Politiker aufs Korn. Nun wurde das Blatt selbst zum Ziel eines brutalen Überfalls.
- «Charlie Hebdo» in seiner heutigen Form erscheint seit 1992
- 2006 veröffentlicht das Magazin die umstrittenen Mohammed-Karikaturen der dänischen Jyllands-Posten, zusammen mit weiteren Karikaturen
- Der Dachverband der französischen Muslime reicht Klage gegen das Magazin ein. Ein Gericht spricht «Charlie Hebdo» später allerdings vom Vorwurf der Beleidigung frei
- Ende 2011 wird ein Brandanschlag auf die Redaktionsräume verübt. Gleichzeitig wird die Website gehackt. Die Taten stehen vermutlich in Zusammenhang mit dem damaligen Titelblatt, das den Propheten Mohammed zeigte
- Im Herbst 2012 veröffentlicht «Charlie Hebdo» trotz anhaltender Proteste weitere Mohammed-Karikaturen. Nach der Veröffentlichung mussten französische Einrichtungen in einigen Ländern zeitweise geschlossen werden. Die Regierung kritisiert die Publikation inmitten einer sowieso schon aufgeheizten Stimmung
- Anfang 2013 veröffentlicht die Zeitschrift eine Comic-Biographie des Propheten Mohammed. Der Iran protestiert dagegen offiziell und spricht von «religiöser Beleidigung». Auch diese Publikation hat Folgen: Im März setzt Al-Kaida den Chefredaktor Stephane Charbonnier auf ihre Feindesliste
- Laut dem Anwalt des Satiremagazins, Richard Malka, standen Mitarbeiter wegen Drohungen unter permanentem Polizeischutz.
Neuste Ausgabe zu Houellebecq
Ihre neueste Ausgabe vom Mittwoch widmete die Wochenzeitung dem neuen Roman des französischen Skandal-Autors Michel Houellebecq.
Dieser beschreibt in «Soumission» (Unterwerfung) den Sieg der Präsidentschaftswahl 2022 durch einen muslimischen Kandidaten, der in der Folge Frankreich regiert. Houellebecqs Roman erschien in Frankreich ebenfalls am Mittwoch.