Der Entscheid, dass sich Polizist Darren Wilson für die tödlichen Schüsse auf Michael Brown nicht vor Gericht verantworten muss, führte in der zweiten Nacht in Folge in zahlreichen US-Städten zu Demonstrationen und Protesten. In New York versammelten sich Hunderte auf dem Times Square und skandierten Parolen wie: «Schickt den rassistischen Polizisten ins Gefängnis!»
In Los Angeles kam es im Rahmen der Proteste zu drei Verhaftungen, wie lokale TV-Sender berichten. Auch in San Francisco und etwa 170 weiteren Städten gingen die Menschen auf die Strasse. In vielen Orten legten die Protestierenden den Verkehr lahm.
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Zwischenfälle in Ferguson
In der Kleinstadt Ferguson beruhigte sich die Lage während der Nacht nach den schweren Unruhen. Vor der lokalen Polizeistation versammelten sich zwischen 200 und 300 Menschen. Als die Polizei sie aufforderte, die Strasse zu räumen, kam es laut einem DPA-Reporter zu mehreren Festnahmen.
Nur wenige Kilometer von Ferguson entfernt wurden zwei FBI-Agenten bei einer Schiesserei angeschossen, aber nicht lebensgefährlich verletzt, wie NBC berichtet. Noch ist nicht klar, ob die Schiesserei mit den Protesten in Ferguson zusammenhängt.
Schulen und Einrichtungen der Stadt blieben den ganzen Tag geschlossen. Um erneute Randale und Plünderungen zu verhindern, hat Jay Nixon, Gouverneur von Missouri, die Zahl der Nationalgardisten in Ferguson auf rund 2200 verdreifacht.
Dennoch warf ihm James Knowles, der Bürgermeister der Kleinstadt, vor, die Reserveeinheiten der Nationalgarde während der Unruhen viel zu zögerlich eingesetzt zu haben. «Das ist sehr beunruhigend», sagte Knowles. Er rief den Gouverneur dazu auf, «alle verfügbaren Ressourcen zu mobilisieren».
Knowles gab zudem an, dass noch nicht entschieden sei, wie es mit dem Polizisten Wilson beruflich weitergehen soll. Er ist nach wie vor beurlaubt, erhält aber weiterhin seinen Lohn.
Kritik von Barack Obama
US-Präsident Barack Obama verurteilte derweil die gewaltsamen Proteste in Ferguson. Gebäude und Autos in Brand zu setzen und Menschenleben zu gefährden, sei keine konstruktive Antwort, sagte Obama nach den Ausschreitungen. «Dafür gibt es keine Entschuldigung.» Solche Taten müssten bestraft werden.
Er habe aber noch nie erlebt, dass ein Gesetz Realität wurde, «nur weil ein Auto angezündet wurde». Obama äusserte zugleich Verständnis für das Gefühl vieler Menschen, dass Gesetze «nicht immer einheitlich oder gerecht» angewandt würden. Er habe aber kein Verständnis für Menschen, die «ihre eigenen Gemeinden zerstören».