Wahlberechtigt sind rund 200 Millionen US-Bürger. Sie wählen 538 Elektoren. Diese sogenannten Wahlmänner werden am 19. Dezember ihre Stimmen für einen der beiden Kandidaten abgeben. Eine Mehrheit von 270 Stimmen braucht es für das Präsidentenamt. Der Wahltag in Zahlen.
Die Erste – oder der Vierundvierzigste
Mit Hillary Clinton könnte die erste Frau US-Präsidentin werden. Sie ist auch die erste Frau, die als Präsidentschaftskandidatin nominiert wurde. Doch nicht die erste, die sich um die Präsidentschaft beworben hat: Das war Victoria Woodhull 1872 – also vor 144 Jahren.
Was wissen Sie über die Präsidenten?
Mit Donald Trump würde der 44. Mann gewählt. Er wäre zwar der 45. Präsident der USA, da aber einer der bisherigen Präsidenten – Grover Cleveland – mit Unterbruch zweimal gewählt wurde (1884 und 1892), wird einer der Männer doppelt gezählt.
Die Unbeliebtesten seit 60 Jahren
Nur 1,3 Prozent betrug am 19. September national der geringste Unterschied zwischen den beiden Kandidaten, Vorsprung Hillary. Das mag seinen Grund darin haben, dass beide Kandidaten fast gleichermassen unbeliebt sind.
Am selben Tag – dem 19. September – war die Beliebtheit beider auf historische Tiefstwerte gefallen: Trump kam auf 59 Prozent der Wähler, die ihn unsympathisch fanden – damit war er der unbeliebteste nominierte Kandidat seit 1956. Dicht gefolgt von Hillary Clinton, die mit 54 Prozent auf dem zweiten Platz der Unbeliebtesten landete.
1,3 Milliarden Dollar für Kampagne
1,3 Milliarden Dollar hat Clinton für ihre Kampagne aufgetrieben. Die 795 Millionen Donald Trumps sehen daneben geradezu bescheiden aus. Trump hat sich lange damit gebrüstet, seinen Wahlkampf aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Doch: «nur» 50 Millionen seines eigenen Geldes hat er bisher laut «Washington Post» für den Wahlkampf investiert. Auf 56 Millionen kommt «Bloomberg».
188 Millionen Dollar für Clinton, und 60 Millionen für Trump kamen laut «Washington Post» von den Super-Pacs. Das sind Gruppen, die nicht direkt im Wahlkampf stehen müssen, aber unlimitierte Mittel für oder gegen einen Kandidaten ausgeben dürfen. Clinton hat rund 88 Millionen Dollar Kleinspenden unter 200 Dollar erhalten, Trump rund 68 Millionen.
309'992 Wahlkampfspots
309'992 Wahlkampfspots hat Hillary Clinton ausstrahlen lassen. Die so genannte «Air Time» ist mit 237 Millionen Dollar ihr grösster Ausgaben-Posten. Donald Trump leistete sich immerhin 114'534 Spots, für insgesamt 68 Millionen Dollar. Doch Trump will in den letzten Stunden noch mal Gas geben: Vier Millionen Dollar lässt er sich die Ausstrahlung eines Zwei-Minuten-Werbefilms kosten. Sozusagen das Schlussbouqet im Wahlkampf des Tycoons.
Ohnehin setzt Trump vor allem auf Gratiswerbung: Mit seiner Taktik, möglichst skandalöse Dinge zu sagen – auf, dass die Medien sie in Twittergeschwindigkeit rund um den Globus verbreiten – hat er vermutlich mehr Aufmerksamkeit erhalten, als jeder Kandidat vor ihm.
Kampfplatz Twitter
Dieser Wahlkampf ist auch ein Twitter-Krieg. Mit 12'986'243 Followern liegt Trump vor Clinton mit 10'217'132 Followern. Laut dem «Wall Street Journal» setzte Trump 33 945 Tweets ab, dreimal mehr als Clinton. Allerdings hält Clinton den Tagesrekord mit 128 Tweets am 26. Juli, Trumps Rekord datiert vom 18. Oktober, mit 87 Tweets.
Der Showdown
Wie viele Wetten laufen, und wie viele Public-Viewings am Wahltag in der Schweiz stattfinden, lässt sich leider nicht seriös beantworten. Doch an den endlosen amerikanischen Wahlkampf hat sich das Publikum gewöhnt wie an eine Soap-Opera: Wer ihn bisher verfolgt hat, wird den Showdown bestimmt miterleben wollen.