Die USA wollen der Ukraine eine Milliarde Dollar Hilfe für die Energieversorgung zur Verfügung stellen. Das teilte das Weisse Haus in Washington mit. Angedacht sei ausserdem, die Zentralbank und das Finanzministerium in Kiew mit technischer Expertise zu unterstützen.
Fachleute aus den USA sollten dabei helfen, dem Marktdruck standzuhalten und wichtige Energiereformen umzusetzen. US-Ausbilder sollen der Ukraine auch dabei helfen, Wahlen nach internationalen Standards abzuhalten. Geplant sind zudem Hilfen im Kampf gegen Korruption und für mehr Transparenz. Noch diese Woche soll ein Team von US-Fachleuten nach Kiew reisen, um möglicherweise unterschlagene Vermögenswerte ausfindig zu machen und zurückzugewinnen.
Zugleich sind die USA nach Angaben eines Regierungsvertreters bereit, Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Dies werde «höchst wahrscheinlich sehr bald» geschehen. Man gehe von einigen Tagen, nicht Wochen aus. US-Kongress-Abgeordnete loten derzeit Optionen aus, die Sanktionen für russische Banken und das Einfrieren von Geldern russischer Einrichtungen und privater Investoren umfassen könnten.
Europäische Union greift Ukraine finanziell unter die Arme
Auch die EU-Kommissare werden bei ihrer regulären Sitzung am Mittwoch über Unterstützung beraten und voraussichtlich «ein solches Paket beschliessen», kündigte eine Kommissionssprecherin in Brüssel an. Eine Summe nannte sie nicht.
Offenbar ist Brüssel bereit, seine Finanzhilfe aufzustocken. Die EU hatte der Ukraine bereits im vergangenen Jahr rund 600 Millionen Euro angeboten. Dieses Angebot könnte nach Medienberichten auf bis zu eine Milliarde erhöht werden, um einen Staatsbankrott der Ukraine abzuwenden.
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hatte bereits am Montag Hilfe und Unterstützung durch die Europäische Union zugesagt. «Es gibt eine europäische Perspektive für die Ukraine in der Zukunft», sagte Barroso in Berlin. «Das Minimum, was wir für die Ukraine tun können, ist ihre Souveränität zu unterstützen.»