Die griechische Regierung
In Griechenland pocht Regierungschef Alexis Tspiras auf eine Lockerung der strikten Sparvorgaben der europäischen Geldgeber. Der wichtigste Mann seines Syriza-Bündnisses für die Finanz-Verhandlungen dürfte der erfahrene Ökonom und Vizeregierungschef Giannis Dragasakis sein. Er war 1989 für kurze Zeit in einer Übergangsregierung stellvertretender Wirtschaftsminister. Dragasakis findet seit Ausbruch der Finanzkrise, der griechische Schuldenberg sei nicht tragbar. Es müsse einen Schuldenschnitt geben.
Offiziell wurden die Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern zunächst vom griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis geführt. Der Wirtschaftsprofessor löste aber mehrfach Eklats aus, provozierte mit markigen Sprüchen und nervte seine Kollegen in der Eurogruppe mit philosophischen Vorträgen, statt sich auf konkrete Zahlen festzulegen. Ende April zog Tsipras die Konsequenzen, Varoufakis wurde als Unterhändler aus dem Verkehr gezogen. Seine Position in der Rolle des Chefkoordinators übernahm stellvertretende Aussenminister Euclides Tsakalotos.
Jeroen Dijsselbloem, Repräsentant der Eurogruppe
Der niederländische Finanzminister ist der offizielle Repräsentant der 19 EU-Länder, die die Gemeinschaftswährung eingeführt haben. Er übernahm den schwierigen Job mitten in der Euro-Schuldenkrise 2013.
Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank
Der italienische Wirtschaftswissenschaftler ist als Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) im Hintergrund einer der wichtigsten Akteure bei der Griechenland-Rettung. Kritiker werfen ihm vor, die Befugnisse der Notenbank überdehnt zu haben und die Geldpolitik zum Spielball der Regierungen – vor allem der Krisenstaaten – gemacht zu haben.
IWF-Chefin Christine Lagarde
CDie französische Politikerin steht seit Juli 2011 an der Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Juristin erwarb sich während der Finanzmarkt- und Euro-Turbulenzen einen Ruf als umsichtige Krisenmanagerin. Ohne den IWF geht bei der Griechenland-Rettung nichts. Allein das aktuelle Hilfsprogramm ist 28 Milliarden Euro schwer. Der IWF schliesst weitere Verzögerungen bei den fälligen Rückzahlungen Griechenlands aus.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker
Der EU-Kommissionspräsident übernahm in den vergangenen Monaten eine Vermittlerrolle. Ein Versuch, die Basis für eine Abmachung der Eurogruppe über das griechische Reformpaket zu legen, scheiterte vor einer Woche. Als früherer Euroretter und Eurogruppenchef gilt Juncker als einer der wenigen, die bei der Griechenland-Rettung jedes Detail verstehen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble
Ihre klar Devise: Keine Leistung ohne Gegenleistung – europäische Solidarität gegen griechische Anstrengung. Merkel betont stets, dass sie Athen in der Eurozone halten will. Schäuble bekräftigt, Europa und die Eurozone funktionieren nur, wenn Regeln eingehalten werden.