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International Die Schlinge um Mossul zieht sich zu

Seit drei Wochen läuft die Offensive auf Mossul. Die IS-Terroristen warfen dem Angriff zwar alles entgegen, konnten ihn aber nicht stoppen. Die kurdischen Kämpfer schliessen jetzt eine der letzten Lücken an der Front im Osten. Unterdessen läuft in Syrien die Offensive auf die IS-Hochburg Rakka.

Irakische Sicherheitskräfte haben nahe der IS-Hochburg Mossul einen bedeutenden militärischen Erfolg verzeichnet. Kurdische Peschmerga-Kämpfer haben am Montag nach eigenen Angaben eine der letzten Bastionen der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) im Umland Mossuls erobert. Sie seien bis ins Zentrum des Ortes Baschika vorgedrungen und hätten das Rathaus eingenommen, sagte Kommandant Asis Wisi.

Verstecke in Tunneln

Iraks Armee, kurdische Peschmerga und Milizen hatten vor drei Wochen eine Grossoffensive auf die nordirakische Stadt Mossul begonnen. Mit der Einnahme Baschikas schliessen die Angreifer eine der letzten Lücken an der Front östlich der Grossstadt.

Mossul gilt als Zentrum der IS-Miliz im Irak. Sollte die Stadt befreit werden, wäre der IS in dem Land militärisch weitestgehend besiegt. Reporter meldeten am Nachmittag noch Schusswechsel in Baschika. Auch Artilleriefeuer war zu hören.

Peschmerga-Kommandant Wisi sagte, einige wenige IS-Kämpfer hätten sich in Gebäuden versteckt. Mehrere Extremisten seien gefangen genommen worden. Seit Beginn der Mossul-Offensive kam es auch in eroberten Orten immer wieder zu Gefechten, da sich IS-Kämpfer häufig in Tunneln verstecken.

Baschika liegt etwa 20 Kilometer von Mossul entfernt am Fuss eines gleichnamigen Berges. In dem Ort lebten früher vor allem Angehörige der religiösen Minderheit der Jesiden, die jedoch flohen, als IS-Extremisten das Gebiet vor mehr als zwei Jahren einnahmen. Die Einnahme Baschikas ist eine der letzten Etappen für die kurdischen Einheiten, da sie sich an den Kämpfen in Mossul selbst nicht beteiligen sollen. In der Region sind auch türkische Truppen stationiert, die die Kurden im Kampf gegen den IS unterstützten.

Massengrab entdeckt

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Bei ihrem Vormarsch auf Mossul hat das irakische Militär laut eigenen Angaben rund 100 Enthauptete in einem Massengrab entdeckt. Die Leichen wurden in der Ortschaft Hammam al-Alil, etwa 15 Kilometer südlich von Mossul gefunden. Die Menschen seien erst vor kurzer Zeit getötet worden und den Umständen nach Gefangene der Terrormiliz gewesen.

Heftige Kämpfe auch in Syrien

Heftige Kämpfe zwischen von Kurden geführten Truppen und IS-Anhängern gab es am Montag auch im Nachbarland Syrien. Dort hatten die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) am Wochenende eine Offensive auf die IS-Hochburg Al-Rakka begonnen. SDF-Kämpfer und IS-Einheiten seien nahe dem Ort Ain Isa nördlich von Al-Rakka zusammengestossen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Bei den SDF handelt es sich um Einheiten, die von der Kurdenmiliz YPG angeführt werden. Diese sind in Syrien der wichtigste Verbündete der US-geführten internationalen Koalition im Kampf gegen den IS. Das US-Militär hatte zuletzt auf einen schnellen Angriff auf Al-Rakka gedrängt, weil in der Stadt nach Geheimdienstinformationen Terroranschläge in anderen Länder geplant werden sollen.

Audio
«Der IS wird mit dem Fall von Mossul noch lange nicht besiegt sein»
aus SRF 4 News aktuell vom 08.11.2016.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 6 Sekunden.

Kritik aus Ankara

Die Türkei kritisierte die Offensive jedoch. Al-Rakka sei eine rein arabische Stadt, sagte der türkische Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus in Ankara. Es trage «in keiner Weise zum Frieden in der Region» bei, wenn die Stadt «von nicht-arabischen Einheiten eingenommen und regiert» werde.

Die Kurden kontrollieren im Norden Syriens bereits den grössten Teil der Grenze zur Türkei. Die Regierung in Ankara will jedoch verhindern, dass die Kurden ihren Machtbereich in Syrien weiter ausdehnen. Die Türkei wirft der YPG vor, ein syrischer Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zu sein. Türkische Truppen haben die YPG in der Vergangenheit immer wieder beschossen.

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