Der Chef der Oppositionsdelegation, Riad Hijab, sagte, die Genfer Gespräche seien suspendiert, auf unbestimmte Zeit. Seine Delegation könne nicht in Genf bleiben, während das Regime Assad in Syrien Zivilisten bombardiere und Wohnquartiere abschnüre, in denen Menschen hungerten.
Abreise unter Protest
Danach packte die wichtigste Oppositionsdelegation Koffer. Nur eine kleines Team bleibt zurück, als technische Verbindung zu einem sichtlich frustrierten Syrienbeauftragten Staffan de Mistura. Der UNO-Vermittler hatte die Konfliktparteien gemahnt, sie müssten jetzt ernsthaft über einen politischen Übergang reden. Doch beiden Seiten verharrten auf ihren Positionen.
Riad Hijabs Oppositionsdelegation verlangt einen Übergang ohne Assad, das Regime will Oppositionsvertreter nur unter Assads Führung in eine neue Regierung aufnehmen.
Stattdessen sprechen wieder die Waffen. Vor allem im Raum Aleppo wird heftig gekämpft, aber auch bei Latakia. Die Opposition wirft dem Regime auch vor, bei Idlib mit Luftangriffen auf belebte Stadtzentren mehrere Dutzend Marktgänger getötet zu haben. Rebellenvertreter sagten, es gebe in Syrien keine Waffenruhe mehr.
Die Verhandlungsdelegation der syrischen Regierung will in Genf bleiben, um nicht den Eindruck zu erwecken, sie sei am Kollaps des politischen Prozesses schuld. In Genf bleiben auch Oppositionsaktivisten, die keine Rebellen vertreten und weniger regimefeindlich sind. Man könne ja auch nur mit diesen weiterverhandeln, sagte Assads Chefunterhändler lakonisch.