Kambodschas Regierung hat ihr umstrittenes Verbot ausländischer Radiobeiträge zurückgenommen. Sie reagierte damit am auf scharfe Kritik aus den USA und von Rundfunkanstalten. Tags zuvor hatte das Informationsministerium erklärt, ab sofort dürften kambodschanische Radiosender Inhalte ausländischer Medien in der Landessprache Khmer nicht mehr ausstrahlen.
Die Entscheidung war einen Monat vor der Parlamentswahl verkündet worden. In mindestens einem Fall setzte das Ministerium das Verbot mit einem Anruf bei einem Lokalsender noch am Freitag nachdrücklich durch.
Ein Sprecher des US-finanzierten Senders Radio Free Asia hatte das Verbot als «den umfangreichsten Frontalangriff auf die Pressefreiheit in Kambodscha in jüngster Zeit» bezeichnet. Nach der Rücknahme der Massnahme erklärte Informationsminister Khieun Kanharith, das Verbot sei von anderen Offiziellen verhängt worden, während er auf Wahlkampftour gewesen sei.