Jahrzehnte lang sollen sie unter unvorstellbaren Bedingungen in einem Haus in London als moderne Sklaven festgehalten worden sein. Die drei befreiten Frauen seien «höchst traumatisiert», teilte die Metropolitan Police mit, die wegen Sklaverei ermittelt.
«Einen Fall von dieser Grössenordnung haben wir noch nicht erlebt», sagte ein Ermittler vor den Medien.
Bisheriges Leben in Gefangenschaft verbracht
Bei den Opfern handle es sich um eine 69-Jährige aus Malaysia, eine 57 Jahre alte Irin und eine 30-jährige Britin. Letztere war nach Vermutungen der Polizei «ihr Leben lang» in Gefangenschaft. «Wir wissen nicht, wo sie geboren wurde, aber sie scheint ihr ganzes Leben in Knechtschaft gewesen zu sein.»
Hinweise auf sexuellen Missbrauch gebe es bei den Frauen aber nicht. Nach Angaben der Hilfsorganisation Freedom Charity, die massgeblich an der Lösung des Falls beteiligt war, haben alle Opfer «physische und psychische» Schäden davongetragen.
Film löst Hilferuf der Frauen aus
Die Ermittler der Abteilung zur Aufklärung von Menschenhandel waren von der Hilfsorganisation auf die Spuren des Falls aufmerksam gemacht worden. Das jüngste Opfer hatte sich im Oktober telefonisch mit der Organisation in Verbindung gesetzt.
Ein Polizeisprecher sagte an der Medienkonferenz, die Befreiung der Frauen habe «zwischen Oktober und jetzt» stattgefunden.
Auslöser für den Anruf bei der Hilfsorganisation war nach Angaben der Polizei ein im Sommer ausgestrahlter Dokumentarfilm über Zwangsehen, in der Freedom Charity zu Wort kam.